Die Toten Hosen Der neue Film der Toten-Hosen: Ein bisschen Punk muss auch im Kino sein
Düsseldorf · Die Premiere von Cordula Kablitz-Post’ Film „Weil du nur einmal lebst“ war zwar in der Essener Lichtburg, aber viele Düsseldorfer feierten auf der Party mit.
Es hätte nicht anders sein dürfen für diese Band, die Deutschlands Musikgeschichte umgekrempelt und mit dicken Lettern über viele Kapitel hinweg mitgeschrieben hat: Der rote Teppich musste her.
Auch wenn Essen ja nicht die Heimat der Toten Hosen ist. Aber an diesem Abend feierten Campino, Kuddel und Andi, Breiti und Vom nun mal im Kino „Lichtburg“ die Premiere des Filmes „Weil Du nur einmal lebst“. Und dieses Kino steht in Essen, ist mit 1200 Plätzen das größte im ganzen Lande und somit natürlich gerade gut genug, um diesem Anlass den entsprechend großen Rahmen zu geben. Mit edlem Geläuf draußen auf der Straße und Menschen, die sich an Gittern drängeln und Autogramme wollen.
Regisseurin Cordula Kablitz-Post hatte Die Toten Hosen auf deren vergangenen Tour zum zigsten Erfolgsalbum „Laune der Natur“ mit der Kamera begleitet. Hatte die Musiker bis in die Umkleidekabinen und nach Argentinien begleitet und 107 Minuten lang Bilder aneinandergereiht, die mehr noch als die auch schon sehenswerte und recht intime Mini-Serie „Friss oder stirb“ vor Jahren das Innenleben dieser zum Rock-Monstrum mutierten Punkband zeigt.
Dass die „Lichtburg“ bis auf den letzten Platz ausverkauft und ausbelegt war, überraschte selbstverständlich nicht. Ein paar Fans hatten das Glück gehabt, Karten zu ergattern und verfolgten das Geschehen auf der Leinwand mitsingend, applaudierend und Chips auf Fortuna-Trikots und Hosen-Shirts krümelnd.
Der Rest der Zuschauer war geladen und sorgte für das übliche Schaulaufen aus Musik und Sport, das sich überall dort Bahn bricht, wo die Hosen auftauchen: Die Labelkollegen der Antilopen Gang waren da. Die Broilers natürlich auch. Die Donots aus Ibbenbüren als uralte Bühnen-Buddies lümmelten sich in roten Kinosesseln ebenso wie die aktuellen oder ehemaligen Düsseldorfer Fußballprofis Thorsten Fink, Robin Bormuth, Markus Suttner, Axel Bellinghausen und Andreas „Lumpi“ Lambertz. Angesichts dieser Ansammlung von Legenden und Halb-Legenden mussten sich sogar Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel und sein Essener Amtskollege Thomas Kufen entgegen ihres Status‘ als erste Bürger ihrer Städte eher mit der zweiten Popularitätsreihe begnügen.
Aber auch als solche konnten sie am Ende, als alles vorbei war und die Band nach vorne kam und sich feiern ließ, mitlachen über Campinos ehrliche Worte: „Gut, dass es heute Bier gibt. Ich kann mir selber nicht zusehen beim Konzert.“
Was selbstverständlich kein Urteil über die Qualität dieses durch und durch famosen Filmes war, sondern der Aufruf, nun Party im Obergeschoss des Kinos zu machen. Ein bisschen Punk muss eben auch im Kino sein.