Genuss Nicht Alt, nicht Kölsch: "Költ"-Bier soll Düsseldorfs und Kölns Gourmets endlich aussöhnen

Zwei Düsseldorfer haben sich eine neue Bierkreation ausgedacht. Gebraut wird es in Monheim.

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Düsseldorf. Würzig wie Altbier, süffig wie Kölsch. So schmeckt die neue bernsteinfarbene Bierkreation der Düsseldorfer Matthias Ross und Hans Berlin. Die beiden jungen Männer, die zusammen Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf studiert haben, wollen mit ihrem Produkt die beiden Städte verbinden: „Im Sport, im Karneval und auch beim Bier gehen Düsseldorf und Köln getrennte Wege, jetzt ist Zeit für etwas Gemeinsames“, konstatiert der 26-Jährige Berlin.

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Vor drei Jahren hatten beide die Idee dazu: „Wir waren mit Freunden aus Köln in der Düsseldorfer Altstadt und es ging mal wieder darum, welches Bier besser schmeckt, so entstand die Idee“, berichtet er weiter. Die neue Kreation konnte jedoch unmöglich in Köln oder Düsseldorf gebraut werden und so machten sich beide auf den Weg nach Monheim. Die Stadt mit 40 000 Einwohnern liegt so ziemlich in der Mitte zwischen beiden Städten und dort fanden sie einen Brauer, der von ihrer Idee gleich begeistert war.

„Kölsch und Alt sind gar nicht so unterschiedlich“, sagt Henning Barkey (38). „Beide Biere sind obergärig und haben den selben Brauprozess.“ Der gelernte Brauer und Mälzer betreibt die Monheimer Biermanufaktur. Dort braut er ein Helles (das aber nicht Kölsch genannt werden darf, weil es nicht filtriert ist), ein Alt und ein englisches Pale Ale. „Unser Ziel ist, das Költ in 0,33-Liter-Flaschen abfüllen zu lassen.“ Da Barkey in Monheim jedoch keine Abfüllanlage hat, sucht das Trio im Rahmen einer Crowdfunding-Aktion bis Ende November nach Investoren. 20 000 Euro sollen so für die erste große Produktion gesammelt werden. „Nach vier Tagen hatten wir bereits mehr als 8000 Euro zusammen“, berichtet Barkey und er ist überzeugt, dass sich genügend Sponsoren finden werden.

450 Liter vom neuen Bräu lagern bereits in Monheim. „Die ersten 300 Flaschen werden 0,75 Liter enthalten, händisch abgefüllt und von Hand etikettiert.“ Sie sind für all jene reserviert, die das „Költ“-Projekt mit 20 Euro unterstützen; wer 15 Euro gibt, erhält ein Költ-Glas: unten schlank und oben mit dem Durchmesser eines Altglases. Das „Költ“ wird nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut, der Alkoholgehalt liegt bei 5 Prozent. Brauer Barkey: „Einen dicken Kopf bekommt davon sicherlich niemand!“ Mehr Malz, weniger Hopfen und Röstmalz — über genaue Angaben zu den Ingredienzien kann nur spekuliert werden, denn Barkey gibt seine Rezeptur nicht preis.

Bis Februar 2018 soll das „Költ“ auf dem Markt sein und die Narren beider Städte an Karneval überzeugen. Weitere Infos zur Projektunterstützung unter startnext.com/de/koelt