Fußball-EM OB Geisel über die EM-Bewerbung: „Wir sind einfach dran!“

Düsseldorf rüstet im Falle des Zuschlags für die Fußball-EM die Arena für 4 Millionen Euro auf. Objektive Kriterien sprechen für die Stadt.

Foto: Michaelis

Düsseldorf. Die Stadt hat ihre Bewerbungsunterlagen als Spielort für die Fußball-EM 2024 beim DFB eingereicht und am Dienstag versucht, sich mit einer aktuellen Umfrage selbst ein bisschen Mut zu machen: 88 Prozent von 500 Befragten in Düsseldorf und näherer Umgebung wollen, dass die Euro in sieben Jahren in der Arena spielt. Falls denn Deutschland im September 2018 den Zuschlag der Uefa bekommt, was angesichts des einzigen Mitbewerbers Türkei so unwahrscheinlich nicht ist. „Wir sind eine Stadt, die für den Sport brennt“, schlussfolgerte OB Thomas Geisel aus der Umfrage, vor allem aber aus der „fantastischen Begeisterung beim Auftakt der Tour de France“. Schon sieht der OB eine „neues Sommermärchen“ in Düsseldorf Wirklichkeit werden, und überhaupt: „Wir sind einfach dran!“

Wie berichtet, hat der Stadtrat im Mai bis zu vier Millionen Euro bewilligt, mit denen die Arena vor allem im Presse- und Vip-Bereich aufgerüstet werden kann und muss — falls Düsseldorf Austragungsort wird. Sportdezernent Burkhard Hintzsche machte freilich klar, dass das Stadion ohnehin eine Frischzellenkur benötigt: „Die Arena ist zwölf Jahre alt, einige Investitionen stehen einfach in näherer Zukunft an.“ Bei diversen Großevents (z.B. Boxen) habe sich gezeigt, dass vor allem der Medienbereich schlicht zu klein sei.

Auch Fortuna-Präsident Robert Schäfer („Wir stehen zu mehr als 100 Prozent hinter der Euro-Bewerbung“) würde sich freuen, wenn die Arena modernisiert wird: „Die Anforderungen steigen, es wäre ein wichtiger Schritt für Fortuna.“ 2024 wolle man wieder „ein etablierter Erstligist“ sein, fügte er optimistisch hinzu.

Wie gut sind die Chancen für Düsseldorf, nicht wie bei der WM 2006 in die Röhre gucken zu müssen? Mittelprächtig, das ist im Grunde allen Beteiligten klar. Geisel und Hintzsche stellen entlang der Kriterien des DFB die Stärken der Stadt heraus: Da ist vor allem die einmalige Nähe zu einem großen Flughafen, dann die (insbesondere im Vergleich zum Borussia-Park in Mönchengladbach) gute Verkehrsanbindung der Arena, die großen Kapazitäten in Hotellerie (bis ins für Fifa, Uefa und DFB wichtige 5-Sterne-Segment) und Gastronomie.

Wer sind die schärfsten Konkurrenten? Wahrscheinlich drei, nur ganz eventuell vier der zehn Ausrichterstädte sind aus NRW. Dabei ist Dortmund allein wegen der Größe des Stadions gesetzt. Blieben Köln, Gelsenkirchen (Schalke) und Mönchengladbach. Vermutlich dürfte auch an der Millionenstadt Köln wieder kein Weg vorbei führen, gegenüber Schalke, erst recht aber Mönchengladbach hat Düsseldorf die — objektiv — besseren Karten. Wenn es denn wirklich hauptsächlich um die Infrastruktur geht.

Um bei den weichen Kriterien (manche sprechen hinter vorgehaltener Hand auch vom Klüngelfaktor) nicht allzu leicht von den drei westdeutschen Erstligisten ausgespielt zu werden, hat man sich auch ein paar Promis als Unterstützer gesichert: Klaus Allofs, Rudi Völler, Sönke Wortmann, Dieter Nuhr, Alt-Fortune Egon Köhnen und sogar Schauspielhaus-Intendant Wilfried Schulz sprechen sich in Testimonials für den Spielort Düsseldorf aus.