Verkehrsprobleme in Düsseldorf Kritik an Plänen zum Parken
Angermund · Künftig dürfen die Fahrzeuge nicht mehr den Gehweg mitbenutzen. Dadurch fallen Parkmöglichkeiten weg. Gleichzeitig ziehen mehr Bewohner dorthin.
(brab) Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Streit um Neubauten in der historischen Graf-Engelbert-Straße. Mehreren Bauvorhaben mussten die Mitglieder der Bezirksvertretung 5 zustimmen, obwohl sie die Gebäude für zu massig hielten und zudem fanden, dass diese sich nicht in die Umgebung einfügen würden. Die Bezirkspolitiker haben deshalb schon vor mehreren Jahren eine Denkmalbereichssatzung gefordert und diesen Wunsch immer wieder angemahnt. Mit Hilfe der Satzung sollte das Erscheinungsbild der Straße gesichert werden.
Jetzt, nachdem fast alle Baulücken geschlossen wurden, teilt die Verwaltung auf Anfrage der SPD in der Bezirksvertretung mit, dass bereits seit 2018 rechtliche Probleme für die Aufstellung von Denkmalbereichssatzungen bestehen und deshalb, bis die juristischen Unklarheiten beseitigt wurden, keine neuen Satzungen verabschiedet werden. „Das macht mich einfach nur sprachlos“, sagt Bezirksbürgermeister Stefan Golißa (CDU). Er kann nicht verstehen, dass diese Information den Politikern nicht mitgeteilt wurde. „Dann hätten wir ganz anders gegenüber den Bürgern argumentieren können. Und für die Graf-Engelbert-Straße kommt die Satzung jetzt eh viel zu spät.“
Für Kritik sorgt auch die Aussage der Verwaltung zu der Parksituation in der schmalen Straße. So sollen künftig nicht mehr die Bürgersteige zum Parken mitbenutzt werden, Fahrzeuge nur noch einseitig auf der Straße abgestellt werden dürfen. „Dabei wird die Anzahl der aktuell vorhandenen Stellplätze durch das einseitige Parken reduziert“, sagt die Verwaltung. „Dort gibt es jetzt schon zu wenige Parkmöglichkeiten. Sinnvoll wäre es deshalb, ein Parkkonzept gemeinsam mit den Anwohnern zu erstellen“, sagt Benjamin Tscholl (SPD). Er befürchtet, dass sich die Situation nach Fertigstellung eines großen Bauvorhabens mit Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern noch verschärfen wird, die dazugehörige Tiefgarage nicht für alle Autos der Bewohner ausreichen wird. „Das kann zu Konflikten zwischen den alten und neuen Bewohnern führen“, sagt der Politiker.
Neue Parkplätze in der benachbarten Straße Freiheitshagen, wie von der Bezirksvertretung schon länger gefordert, können laut Verwaltung erst geschaffen werden, wenn die dort erforderlichen Kanalarbeiten erfolgt sind. „Der Aufwand für die erstmalige Herstellung könnte zu 90 Prozent auf die erschlossenen Grundstücke verteilt und von den Grundstückseigentümern gefordert werden“, so die Verwaltung. Tscholl kritisiert, dass auf der Graf-Engelbert-Straße Plätze wegfallen sollen und die Anwohner dann an der benachbarten Straße für neue Parklätze aufkommen sollen. „Der Bauherr des neuen Wohnbauprojektes hätte verpflichtet werden müssen, finanziell zum Ausbau des Freiheitshagen
beizutragen.“