Jahresrückblick Platz 3: Hochwasser Düsseldorf
Düsseldorf · Google hat für unsere Redaktion eine Liste zusammengestellt, welche Suchbegriffe in Verbindung mit Düsseldorf den stärksten Zuwachs erfahren haben. Daraus ist ein etwas anderer Jahresrückblick entstanden.
Und noch ein Begriff, der zeigt, was so ein paar Monate mit dem eigenen Erinnerungsvermögen so anstellen können. 2018 war doch eigentlich das Jahr mit dem enormen Sommer und dem dauerhaften niedrigen Rhein. Der Pegel lag doch lange in zweistelligen Zentimeter-Bereich. In den Düsseldorfer Häfen kamen die großen Schiffe doch lange mit kleiner Ladung an, weil mehr Tonnage angesichts des wenigen Wassers unterm Kiel unmöglich waren - mit den entsprechenden Folgen für die Unternehmen, die mehr Schiffe ordern oder auf Schiene und Straße ausweichen mussten. Stimmt alles, trotzdem belegt Hoch- und nicht Niedrigwasser Platz drei unserer Liste. Denn ziemlich am Anfang von 2018 waren ganz andere Marken im Gespräch und ganz andere Dinge im Gange: Kristian Lütz und seine Kollegen vom Stadtentwässerungsbetrieb erlebten dabei eine Lage, die nur alle fünf bis zehn Jahre eintritt. Die Herren trafen sich am Hafenbecken in der Altstadt, weil dort mit mächtigen Balken das Schutztor zum Unteren Rheinwerft errichtet wurde. Das wird immer dann erforderlich, wenn der Rheinpegel in Düsseldorf wahrscheinlich die Acht-Meter-Marke erreicht und die untere Rheinwerft für Spaziergänger gesperrt wird.
Das Hochwasser war Anfang des Jahres an vielen Orten in der Stadt ein Gesprächsthema. In Lörick stoppte die Bädergesellschaft die Arbeiten am neuen Becken des Freibads. Im Süden fuhren die Busse der Linie 788 eine Umleitung, weil der Baumberger Weg gesperrt war. Und an der Theodor-Heuss-Brücke wurde eine Stromleitwand gebaut, die verhinderte dass Baumstämme und Ähnliches in den Yachthafen gelangen. Die Schiffe durften nur noch in der Mitte des Flusses und langsamer als sonst unterwegs sein, es drohte zwischenzeitlich sogar der Stopp des gesamten Verkehrs auf der Wasserstraße. Von den ganz kritischen Marken, wenn etwa in Himmelgeist Sandsäcke gebraucht werden, blieb der Rhein dann aber doch entfernt. Die Düsseldorfer nahmen es weitgehend gelassen und betrachteten das viele Wasser bei ihren Spaziergängen einfach von etwas weiter oben.
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