Nächtliche Feier Polizeieinsatz in der Kunstakademie eskaliert

Düsseldorf · Ein Polizeieinsatz in der Kunstakademie in Düsseldorf in der Nacht zu Samstag: Aktionskünstler Taka Kagitomi soll Beamte angegriffen haben. Bei dem Einsatz wurde er selbst verletzt.

Das Foto machte Taka Kagitomi, nachdem er wieder zu Hause war. Er hat noch keine Strafanzeige erstattet.

Foto: Taka Kagitomi

Taki Kagutomi ist Meisterschüler an der Kunstakademie und Aktionskünstler. Was Freitagnacht beim Rundgang in der Hochschule passierte, hatte viel mit Aktion, aber nichts mit Kunst zu tun. Zu dem, was da passiert ist, gibt es zwei völlig unterschiedliche Versionen. Während der Japaner behauptet, von Polizisten misshandelt worden zu sein, haben die Beamten Strafanzeigen erstattet, weil Kagutomi sie tätlich angegriffen haben soll.

Mehrere Studenten der Kunstakademie hatten nachts noch am Eiskellerberg gefeiert, als um 2.30 Uhr die Brandmeldeanlage anschlug. Kagutomi hatte an der Bar mit seinem Horn ein Konzert gespielt. Während der Alarm noch lief, kamen ihm zwei Polizeibeamten entgegen. Als die seine Personalien auf- und ihm das Horn abnehmen wollten, eskalierte die Situation. Der Japaner behauptet, er sei von den Beamten in den Schwitzkasten genommen und auf den Boden gepresst worden. Danach habe er an der Nase und am Finger geblutet. In der Altstadtwache habe man ihn nackt ausgezogen und in eine Zelle gesteckt: „Es war kalt. Es gab nicht mal eine Decke.“ Er habe auch nicht mit den Polizisten reden können. Gegen sechs Uhr morgens sei er immer noch blutend aus der Wache entlassen worden.

Die beteiligten Beamten haben die Situation ganz anders erlebt. Sie hätten wegen des Brandalarms die Personalien des Künstlers feststellen wollen, um festzustellen, ob er dafür verantwortlich ist. Kagitomi habe sich aber geweigert. Als er von Polizisten festgehalten wurde, soll er sich heftig gewehrt und um sich getreten haben. Da der Japaner offenbar angetrunken und möglicherweise auch Drogen genommen hatte, wurde er zur Altstadtwache gebracht. Polizeisprecherin Anja Kynast: „Dort wurde möglicherweise die Kleidung durchsucht. Aber wir haben den Mann sicher nicht nackt in die Zelle gesperrt.“ Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

(si)