Radfahrer aus Rache umgefahren?

75-Jähriger soll den Autofahrer zuvor heftig beleidigt haben.

Foto: Golsch, Nikolas (nigo)

Auf seinem Weg von Golzheim zur Gruppellostraße waren einem 75-Jährigen schon mehrere Autofahrer in die Quere gekommen. An der Charlottenstraße fuhr dann ein Ford urplötzlich aus einer Parklücke und nahm dem Radfahrer die Vorfahrt. Aus Verärgerung rutschte dem Mann eine üble Beleidigung heraus. Das soll den 53 Jahre alten Autofahrer in Rage gebracht haben. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft habe er den Zeugen gezielt umgefahren. Der 75-Jährige erlitt eine blutende Wunde am Unterarm und Schmerzen im Hüftbereich. Seit gestern muss sich der Pkw-Fahrer dafür vor dem Amtsgericht verantworten.

„Es war eigentlich ein schöner Tag“, erinnerte sich der an dem Vormittag im Juli vergangenen Jahres. Mit einem Paket schmutziger Wäsche hatte er sich auf den Weg zu seiner Frau gemacht. Mehrfach war er schon in brenzlige Situationen gekommen: „An der Bismarckstraße gibt es die griechischen Cafés. Da wird immer in der zweiten Reihe geparkt.“ Kurz danach kam ihm der Angeklagte in die Quere. Die Beleidigung räumt er ein: „Aber ich habe nur das Auto gemeint.“ Der Fordfahrer sei dann auf die linke Spur gewechselt und habe ihn gezielt angefahren.

Das bestreitet der 53-Jährige energisch, er habe den Radfahrer nicht berührt. Der Kratzer an seinem Auto sei von einem früheren Unfall. Bei dem Prozess stellte sich heraus, dass der Angeklagte nur sehr schlecht Deutsch spricht. Darum muss zum nächsten Termin ein Griechisch-Dolmetscher dabei sein.