Einkaufen Rewe: So funktioniert der neue Abholservice im Supermarkt in Düsseldorf
In zwei Düsseldorfer Supermarktfilialen von Rewe wird ein neuer Abholservice angeboten. Wie funktioniert die Bestellung? Wie kalt sind die gekühlten Produkte? Was kostet der Service? Wir haben den Dienst ausprobiert.
Online bestellen und am gleichen Tag entspannt und ohne lange Schlange abholen. Das verspricht der neue Abholservice von Rewe, der seit einer Woche auch in zwei Düsseldorfer Filialen genutzt werden kann. Doch wie einfach ist das Bestellen im Internet? Welche Produkte landen später in der realen Einkaufstasche? Und zahlt man am Ende drauf? Wir haben den Dienst ausprobiert.
Der Onlineshop
Zugang zum Abholservice zu finden, ist denkbar einfach. Auf der Seite des Supermarkts www.rewe.de erscheint direkt ganz oben ein Feld „online bestellen“. Klickt man darauf, muss man seine Postleitzahl eingeben, auswählen, ob man eine Lieferung nach Hause oder den Einkauf selbst abholen möchte, wählt man letzteres stehen die beiden Filialen, die den neuen Service anbieten, zur Auswahl. Weil sie für mich besser zu erreichen ist, wähle ich die Filiale an der Ronsdorfer Straße. Weiter geht es zum „Shop“, in dem ich — so scheint es — alles auswählen kann, was ich sonst auch aus dem Regal nehmen könnte.
Die Produktauswahl
Um den eigenen Einkaufszettel abzuarbeiten, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder klickt man sich durch die Produktkategorien, wie etwa „Obst & Gemüse“, „Frische & Kühlung“ oder „Drogerie & Kosmetik“, oder man gibt über das Suchfenster die Produkte ein, die man sucht. Das kann ein ganz konkretes Produkt mit Markenbezeichnung — oder aber ein Überbegriff wie „Käse“ sein. Beides kann sinnvoll sein. Für mein Abendessen plane ich mexikanische Tacos. Dafür suche ich verschiedenes Obst und Gemüse für Inhalt und Salsa-Soße aus — die Taco-Shells, in die das Ganze gefüllt werden soll, suche ich über das Suchfenster.
Bei beiden Optionen gibt es die Möglichkeit, in einer Spalte auf der linken Seite Häkchen zu bestimmten Eigenschaften zu setzen. Etwa „vegetarisch“, „glutenfrei“ oder „Bio“. Allerdings stelle ich hier fest, dass die Sortierung nicht richtig funktioniert — vermutlich sind einige Produkte nicht passend verschlagwortet worden. Denn suche ich etwa in Tiefkühlprodukten nur nach Glutenfreiem, wird mir nur ein Produkt angezeigt — und nicht etwa alles an tiefgefrorenem Obst und Gemüse. Hier könnte man nachbessern. Beim Klick auf ein Produkt sind allerdings noch einmal alle Inhaltsstoffe und Allergene aufgelistet, sodass man hier sichergehen kann.
Was aber positiv ist: Neben dem Reiter für die Produktkategorien, kann man auch „Angebote“ auswählen. Angezeigt werden dann alle Produkte, die gerade reduziert verkauft werden. Im realen Markt, wäre mir vieles davon vielleicht nicht aufgefallen. So kann ich bei meinem Einkauf noch ein wenig sparen und das ohne danach suchen zu müssen.
In meinem Einkaufskorb landen also Dinge, für mein Abendessen — darunter auch eine Avocado. Eine gute, reife aber nicht überreife Avocado auszusuchen, kann manchmal schwierig sein. Beim Abholdienst kann ich natürlich nicht selbst auswählen, verschiedene fühlen, ob sie die richtige Konsistenz haben. Das muss jetzt ein Rewe-Mitarbeiter für mich tun. Pluspunkt in der Gemüseabteilung: Es lässt sich auch Wiege-Ware auswählen — ich muss also nicht die abgepackten Tomaten kaufen, sondern kann eine Grammzahl angeben.
Zudem packe ich noch ein Tiefkühlprodukt — ist es wohl gut gekühlt? — etwas Süßes und eine Flasche Altbier in meinem Warenkorb. Wie prüfen die Mitarbeiter, ob ich schon Bier kaufen darf?
Der Bestellvorgang
Alles ausgewählt — dann geht es ans Bestellen. Die Seite fordert mich auf, mich anzumelden — daran führt kein Weg vorbei. Allerdings muss nur der Name, eine E-Mail-Adresse und eine Notfall-Telefonnummer angegeben werden. Im nächsten Schritt kann ich mein Wunsch-Zeitfenster auswählen. Als ich gegen 13 Uhr bestelle, ist nur noch das Zeitfenster von 18 bis 20 Uhr frei. Vielleicht ist es empfehlenswert, schon vor dem Aussuchen im Online-Shop zu überprüfen, ob einem die Zeiten passen, zu denen das Abholen möglich ist — sonst könnte es mit dem Abendessen unter Umständen schwierig werden. Um ein Abhol-Zeitfenster zu reservieren, muss man allerdings angemeldet sein. Also sollte man vielleicht auch das schon vor der Bestellung tun — vor dem Aussuchen wäre für ich auch ein früherer Zeitraum — von 16 bis 18 Uhr — möglich gewesen. Der wurde aber anscheinend in der Zwischenzeit ausgebucht. Mindestens zwei Stunden müssen laut Website aber zwischen Bestellvorgang und Abholzeit liegen. Am Ende des Bestellvorgangs wird mir noch einmal angezeigt, was ich alles bestellt habe, wo Pfand anfällt und wie viel ich insgesamt bezahlen muss — außerdem steht hier, dass ich fünf Euro Pfand für die Transportkiste einrechnen soll.
Das Abholen
Gegen 18.20 Uhr biege ich auf die reservierten Parkplätze für Rewe-Abholer. Die liegen bei der Filiale an der Ronsdorfer Straße hinter dem Markt. Neben der verschlossenen Tür klingle ich, ein freundlicher Mitarbeiter meldet sich und nimmt mich kurz danach in Empfang. Meine Kiste steht schon bereit. Aus einem Kühlschrank holt er eine zweite mit den gekühlten Sachen und räumt sie in den Abholkorb — das TK-Produkt holt er als letztes aus dem Tiefkühler.
Die Kiste mit den fünf Euro Pfand ist übrigens kein Muss. Man könnte die Produkte auch in die eigene Einkaufstüte umladen. Bezahlt wird jetzt wie sonst auch — nur eben an der Extra-Kasse im Abholbereich. Hier hätte der Mitarbeiter bei zu jung aussehenden Kunden die Gelegenheit, wegen alkoholischen Getränken nach dem Ausweis zu fragen.
Der Einkaufskorb
Die zu kühlenden Produkte sind gut gekühlt. Die Avocado hat die richtige Reife. Großes Plus: Die Tomaten, die ich als Wiege-Ware bestellt habe, liegen lose im Einkaufskorb und nicht extra in Plastiktüte — so wie ich es auch selbst gemacht hätte. Ein kurzer Blick in den eigentlichen Markt zeigt, dass die Sachen, die ich ausgewählt habe, hier genauso viel kosten. Es würden also im Normalfall nur zwei Euro Gebühr für die Abholung anfallen — als Neukunde bestellt man beim ersten Einkauf kostenlos — ansonsten gibt es keinen Aufpreis.
Das Fazit
Wer nach einem stressigen Arbeitstag nicht noch viel Zeit beim Einkaufen verbringen will, der kann sich so einen früheren Feierabend leisten. Besonders praktisch ist der Service, wenn man genau weiß, was man braucht und nicht das Bedürfnis hat, sich von den Regalen „inspirieren“ zu lassen. Impulskäufe sind hier unwahrscheinlicher — bis auf den Angebotsbereich vielleicht.
Der Bestellvorgang an sich ist selbsterklärend und unkompliziert — auf die Sortierung per Häkchen kann man sich aber nicht in jedem Fall verlassen. Das Abholen geht schnell und die Produkte sind in gutem Zustand. Gerade bei einem größeren Einkauf, kann man hier sicher viel Zeit sparen — die zwei Euro Bestellgebühr sind einem das dann vielleicht auch wert.