Düsseldorf Shopping in der Adventszeit: Atmosphäre und Angebot stimmen

Für den ersten Einkaufssamstag im Advent reisten Kunden sogar aus San Diego an.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Mit Beginn der Adventszeit füllen sich wieder die Altstadt und die Einkaufsstraßen. Auch viele Menschen von außerhalb kommen Düsseldorf zu dieser Zeit besuchen. Doch was macht das Adventstreiben hier so besonders, dass es so viele Leute anlockt? Heike (62) und Michael Warych (67) aus Castrop-Rauxel können am Samstag den direkten Vergleich ziehen. Traditionell besuchen sie zur Adventszeit jedes Jahr eine andere Stadt. Nach Wien, Prag, Salzburg und Hamburg entscheiden sie sich dieses Jahr für Düsseldorf. Während sie den Weihnachtsmarkt nicht so spektakulär finden, macht das Shoppen hier besonders viel Spaß, wie Heike Warych feststellt: „Besonders schön ist es, dass sich die Kaufhäuser in diesen alten Gebäuden mit aufwändigen Fassaden befinden.“ Auch die Menschen und ihre rheinische Mentalität zeichnen den Besuch in Düsseldorf für das Ehepaar aus. „Wenn man sich hier in die Kneipe setzt, kommt man direkt mit jemandem ins Gespräch“, fügte sie hinzu.

Auch die Düsseldorfer Esther und Kurosh B. wissen die Shoppingmöglichkeiten hier zu schätzen: „Hier gibt es so viele Geschäfte, dass es für jede Preisklasse genug Auswahl gibt.“ Um ihre zwei Kinder nicht allzu sehr zu langweilen, sollte es an diesem Wochenende aber nicht zum Shoppen, sondern auf die Eisfläche gehen am Corneliusplatz, die fester Teil des Düsseldorfer Adventsprogramms ist. Vanessa Vonscheidt und Philipp Louven (beide 31, aus Düsseldorf) wollen eigentlich nur in die Altstadt, um einen Kinderwagen für ihr bald kommendes Baby abzuholen, lassen sich von der Atmosphäre dann aber doch dazu hinreißen, kurz durch die Läden zu schlendern und Crêpes zu kaufen. Für die richtige Weihnachtsstimmung ist es ihnen aber noch etwas zu früh, wie Vanessa bemerkt: „Ich denke, nächste Woche werden wir noch mal länger herkommen und auch die Geschenke kaufen.“

Die 36-jährige Rosalie Henkel, die seit 2010 in San Diego lebt, ist im Dezember nach Deutschland gekommen, um ihre Eltern zu besuchen. Sie genießt den kalten Winter, den sie in Kalifornien schon vermisst hat, und den deutschen Weihnachtsmarkt: „Nach sieben Jahren kann ich endlich wieder Maronen essen und ordentlichen Glühwein trinken.“ Abgesehen vom Glühwein, der in den USA 13 Dollar kostet, empfindet sie die deutschen Weihnachtsmärkte echter und nachhaltiger als die in Kalifornien: „In den USA gibt es fast nur Plastikspielzeug. Die traditionellen Holz- und Metallspielzeuge hier sind handgemacht und verschleißen nicht so schnell.“ Diese, so hofft sie, sollten auch ihre Kinder Leon (3) und Lara (1) nicht so rasch kaputt machen können. Auf die Frage, was den Düsseldorfer Weihnachtsmarkt für sie besonders macht, verweist sie auf niederländischen Einflüsse: „Pommes und Poffertjes!“ Und was lockt die Niederländer her? Für den 26-jährigen Koan Pors aus Rotterdam gibt es vor allem einen Grund: „Wirklich gut ist hier die Bratwurst.“

Ärger gab es am Sonntag in Vierteln wie Unterbilk, wo das Oberverwaltungsgericht das Öffnen der Geschäfte untersagte hatte. Manche öffneten aus Protest dennoch.