Sibylle Berg im Literatur-Schnellkurs

Die Stadtbücherei widmet sich der Schriftstellerin an vier Abenden.

Foto: Markus Beck/dpa

Sie hat eine spitze Feder und beißenden Humor. Wird von Spöttern im Internet tituliert als „Designerin des Schreckens“, „Höllenfürstin des Theaters“ oder „Kassandra des Klamaukzeitalters“. Zu erleben ist das in ihren Reportagen, Romanen, Hörspielen und Theaterstücken. Ebenso in ihren wöchentlichen Kolumnen bei Spiegel Online und ihren zahlreichen Beiträgen bei Facebook und Twitter. Sibylle Berg ist eine der bekanntesten Autorinnen im deutschsprachigen Bereich. Grund genug für Annette Krohn von der Stadtbücherei, die verschiedenen Facetten der in der Schweiz lebenden Künstlerin zu zeigen.

Und zwar in dem Format „Literarischer Schnellkurs“, der sich seit 20 Jahren bei Lesern dreier Generationen großer Beliebtheit erfreut. Die Reihe „berg@villon“ beginnt am 8. November, 20 Uhr, in der Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz 1. Erstmals arbeiten bei diesem Schnellkurs Bücherei und Heinrich-Heine-Universität zusammen.

Verena Meis vom Germanistischen Institut wird mit Hilfe von einigen Studenten die vier Abende begleiten und später in sozialen Netzwerken aufarbeiten und kommentieren. Die Methode passe besonders zu Sibylle Berg; denn die 1962 in Weimar geborene und in der Ex-DDR aufgewachsene Autorin, die gerne mit steilen Thesen zu Geschlechterrollen provoziert, versteht sich nicht nur aufs Schreiben. Sie ist im Internet präsent wie nur wenige ihrer Kollegen. So steht - nach dem Auftakt mit „Sibylle Berg: Am Rande des Populären“ - das zweite Kurzseminar unter dem Titel „Sibylle Berg digital“. Hier klinkt sich Katharina Drasdo und ihr Projekt „Museum of Virtual@estheticcs“ ein. Die Digitaldesignerin aus Düsseldorf, die in ihrem eigenen Studio „Drasdo“ an einem virtuellen Museum der Zukunft arbeitet und ihre Kenntnisse an Unis weiterreicht, hat Berg durch deren Auftritte bei „Schulz&Böhmermann“ entdeckt.

Am 22. November soll es um die Dramatikerin Berg gehen. Die Regisseurin Marie Bues und der Schauspieler Niko Eleftheriadis sprechen über die Besonderheiten der Inszenierungen von Berg-Stücken, den Reiz für Theatermacher und Darsteller, und geben Kostproben. Leider hat die illustre Provokateurin ihr Kommen bisher nicht zugesagt, da sie in Berliner Theater-Projekten engagiert ist. Doch hoffen die Veranstalter auf virtuelle Botschaften von Berg. Zumindest auf ein Youtube-Video.

Termine: 8., 15., 22., 29. November, jeweils 20 Uhr, Bertha-von-Suttner-Platz 1. Der Eintritt ist frei.