„Sinnesgarten“ gibt Demenzkranken Orientierung

Die neuen Außenanlagen des Gerricusstiftes wurden eröffnet. Finanzierung durch Bürgerstiftung Gerricus.

Foto: Bürgerstiftung

Die Bewohner des Pflege- und Altenheims Gerricusstift in Gerresheim freuen sich über die neuen Gartenlagen. Herzstück der Neugestaltung ist ein geschützter Sinnesgarten, der mit duftenden Kräutern, blühenden Blumen, mit Wind-, Wasser- und Klangspielen sowie einer Duftorgel insbesondere Menschen mit Demenzerkrankungen Anregungen für alle Sinne und Orientierung bietet. Neue Sitzbänke im westlichen Teil des Gartens und ein großzügiger, repräsentativer Vorplatz mit weiteren Sitzbänken, einem Wasserspiel, neuen Pflanzen und einem neuen Bodenbelag laden zum Verweilen an der frischen Luft ein.

„Wir freuen uns, dass wir dank der Unterstützung durch die Bürgerstiftung Gerricus ansprechende und abwechslungsreiche Begegnungsorte für Bewohner, Mitarbeiter und Gäste schaffen konnten“, sagte Remy Reuter, Leiter des Gerricusstifts, bei der Eröffnung. Vor allem der Sinnesgarten sei für Demenzkranke, die inzwischen rund 80 Prozent der 103 Bewohner ausmachten, eine große Bereicherung, so Reuter. Nun müssten die demenzkranken Bewohner, die häufig einen hohen Bewegungsdrang haben, nicht mehr warten, bis sie jemand nach draußen begleitet. Den abgeschlossenen Teil des Gartens können sie jetzt auch alleine nutzen. Ein barrierefreier Zugang, eine gute Beleuchtung und eine Rufanlage für den Notfall sorgen dort - wie auch im gesamten Garten - für Sicherheit.

Finanziert hat den Sinnesgarten die Bürgerstiftung Gerricus. „Vom Sinn eines solchen Gartens konnten wir viele Menschen überzeugen, so dass im Laufe der jahrelangen Planungen viele Spenden gewonnen werden konnten, darunter sehr großzügige von Privatpersonen, aber auch Geld von Unternehmen“, berichtete der Vorstandsvorsitzende Michael Brockerhoff.

Insgesamt hat die Bürgerstiftung Gerricus rund 100 000 Euro an Spenden für den Sinnesgarten, für die Umgestaltung des Zufahrtsbereichs vor dem Eingang des Gerricusstifts zu einer einladenden Sitzecke und für die zusätzliche Ausstattung der Gartenanlagen, z.B. mit einem Wasserlabyrinthstein und einem von Künstlern gestalteten Windspiel, gesammelt.

Der Sinnesgarten mit seinen verschiedenen Stationen zum Riechen, Sehen, Hören und Schmecken ist Bestandteil der gesamten Grünanlagen rund um das Gerresheimer Pflege- und Altenheim, die nach einem durchgängigen Konzept unter der Leitung von Landschaftsarchitekt Harald Blank angelegt wurden. „Wenn ein Gartenbesucher eine Rose betrachtet und ihren Duft einatmet, kann er sich möglicherweise an frühere Erlebnisse und Empfindungen erinnern“, weiß Harald Blank. „Nicht zuletzt kann der Aufenthalt im Garten Begegnungen ermöglichen und Kontakte vertiefen“, ergänzt Michael Brockerhoff.

Das entspreche auch dem Leitgedanken „Begegnungen fördern“ der Bürgerstiftung Gerricus.