Stadt montierte Gaslaternen am Uerige in der Düsseldorfer Altstadt ab

Die Rede ist von Brandgefahr, weil ein Wandarm beschädigt wurde. Der Uerige-Baas wundert sich.

Foto: Marek Gehrmann /Wikipedia   CC BY-SA 3.0

Da bleibt den Fans der Gaslaternen das Altbier im Halse stecken. Am „Uerige“ in der Altstadt hat das Amt für Verkehrsmanagement jetzt die historischen Gaslaternen, die an der Hauswand montiert waren, entfernt, berichtet der Express. „Wir wurden nicht informiert. Auf einmal waren die Laternen weg“, sagt „Uerige“-Baas Michael Schnitzler zum Express. „Angeblich wegen Brandgefahr. Ich kann das nicht verstehen und finde es auch sehr schade.“

Doch warum wurden die Laternen entfernt? „Ein Wandarm wurde bei einem Unfall durch einen Lastwagen beschädigt“, erklärt eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Deshalb sei die Laterne entfernt worden. Und aufgrund der Gasgeräteverordnung sei eine „Neuinbetriebnahme“ der Laterne aus Sicherheitsgründen nicht möglich, weil der Abstand zur nächsten „Gebäudeöffnung“ (in dem Fall ein Fenster) zu gering sei.

Ist das wirklich so? Ein von den Stadtwerken 2015 in Auftrag gegebenes Gutachten zu den Gaslaternen lässt daran zweifeln. Denn die Richtlinien stellen extrem hohe Ansprüche, damit aus der Reparatur einer Laterne eine „Neuinbetriebnahme“ würde. Dafür müsste man quasi die komplette Technik der Laterne, die Aufhängung und die Gasanschlussleitung durch Neuteile ersetzen. Neuteile, die aber kein Hersteller mehr produziert. „Ehrlich gesagt: Dass Lastwagen die Laternen beim Rangieren beschädigen, das hatten wir in der Vergangenheit immer wieder. Dann wurde das repariert und gut. Beim letzten Mal wurde die Laterne auch nicht stark beschädigt. Da war doch nur das Glas kaputt“, erklärt Schnitzler.

Anhänger der Gaslaternen fürchten, dass der „Uerige“ zum Präzedenzfall wird. Denn laut Insidern soll die Stadt auch andere Hausbesitzer in der Altstadt v auf angebliche Sicherheitsrisiken durch die Wandlaternen angesprochen haben. Insgesamt gibt es in Düsseldorf rund 14 000 Gaslaternen. Es werden aber sukzessive weniger. Nur in sogenannten „Erhaltungszonen“ sollen sie stehen bleiben.