Tierschutz in Düsseldorf Neue Suche nach Wildttierhaus

Düsseldorf · Der Kauf eines alten Bauernhofs in Lohausen kam nicht zustande. Jetzt sucht der Tierschutzverein wieder ein großes Gelände in der Region.

Monika Piasetzky leitet den Tierschutzverein Düsseldorf, der eine Wildtier-Auffangstation schaffen will.

Foto: Anne Orthen (ort)/Orthen, Anne (ort)

Die Enttäuschung war für Monika Piasetzky, Vorsitzende des Düsseldorfer Tierschutzvereins, groß, als sie erfuhr, dass ein alter Bauernhof in Lohausen bereits verkauft wurde. Das Gelände und das Gehöft hätten sich sehr gut für die Einrichtung einer Auffangstation für Wildtiere geeignet. Auch ein Sponsor hatte sich schon gemeldet, der den Kauf des Hofes ermöglichen wollte. „Jetzt sind wir wieder auf der Suche, nach einem neuen Standort“, sagt Piasetzky, „und das ist gerade in Düsseldorf nicht leicht.“

Deshalb wurde die Suche auch auf die Region rund um Düsseldorf ausgedehnt. Unter anderem prüft der Tierschutzverein beispielsweise, ob sich ein ehemaliges Tierheim in Wuppertal für die Einrichtung einer Wildtierauffangstation eignet. „Wir brauchen ein größeres Gelände mit Gebäuden, die umgebaut werden können“, sagt Piasetzky. Und das möglichst schnell, denn der Bedarf, ein Angebot für kranke und verletzte Wildtiere zu schaffen, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Zumal immer mehr Wildtiere die Stadt erobern, da ihre ursprünglichen Lebensräume zerstört wurden.

Besonders der Waschbär
macht Piasetzky Sorgen

Und da macht besonders der Waschbär Piasetzky Sorgen. Der zählt nicht zu den heimischen Tierarten und darf deshalb nicht in die freie Wildbahn entlassen werden. „Wenn wir zurzeit einen Waschbär bekommen würden, hätten wir echt ein Problem mit der Unterbringung. Auf einer Auffangstation könnten wir für diese Tiere ein Gehege einrichten.“ Auch Unterbringungsmöglichkeiten für Exoten wie Schlangen und Spinnen würde sich Piasetzky dort wünschen.

Bislang kümmern sich in Düsseldorf vielfach Ehrenamtler um die Pflege von Wildtieren wie Singvögel, Igel, Hasen und Füchse. Doch die Freiwilligen sind häufig bereits im Rentenalter und es ist absehbar, dass sie diese aufwendige Arbeit irgendwann abgeben werden. „Zudem verwenden wir jedesmal sehr viel Zeit darauf, für jedes Tier die geeignete Unterbringung zu finden. Eine Auffangstation würde uns die Arbeit sehr erleichtern.“ Dort sollen die Tiere zunächst untersucht, medizinisch versorgt und untergebracht werden, bis sie wieder ausgewildert werden können. Zudem entstünde auch so mehr Zeit, um in Ruhe die Tiere an andere Organisationen, die sich beispielsweise auf Vögel oder Igel spezialisiert haben, abzugeben.

„Wir sind sehr gut vernetzt“, sagt Piasetzky. Deshalb ist auch geplant, die Station in Kooperation mit anderen Vereinen wie den Naturschutzbund, den BUND und weiteren Partnern wie private und städtische Tierschutzorganisationen zu betreiben. „Jetzt fehlt nur noch das geeignete Objekt.“