Rheinisches Eishockey-Derby Campino und DEG-Fans veräppeln die Kölner Haie

Düsseldorf · Während drinnen das 220. Rheinische Derby lief, kletterten die Toten Hosen auf den Bus der Kölner Haie und brachten ein großes DEG-Logo auf dem Dach an.

Toten Hosen Andi und Campino helfen bei Aktion der DEG-Fans, sie bekleben das Dach des Kölner Busses.

Foto: Birgit Häfner

Der vergangene Freitag war kein guter Tag für die Kölner Haie. Erst verloren sie das 220. Rheinische Eishockey-Derby ebenso knapp wie unglücklich mit 3:4 bei der Düsseldorfer EG, nun kam heraus, dass der alte Rivale die Kölner danach mal wieder gehörig veräppelt hat.

Wie die DEG erst am Dienstagmittag bekanntgab, hat eine Gruppe Fans gemeinsam mit Campino und Andi von den Toten Hosen den Mannschaftsbus der Haie „verschönert“. Während drinnen in der Halle das Derby lief, klettern sie draußen auf den Bus und brachten ein großes DEG-Logo auf dem Dach an.

Eine „Hammeraktion, eine großartige Idee“, sei das von den Fans gewesen, wird Campino in der Mitteilung des Vereins zitiert, „wir waren gerne dabei und haben das DEG-Logo noch einmal glatt gestreichelt.“ Der Haie-Bus fuhr ab und machte so unfreiwillig Werbung für die DEG.

Die Idee entstand beim Blick auf den eigenen Bus. Die Düsseldorfer sahen, dass ihre Mannschaft in einem Fahrzeug unterwegs ist, dass zwar rund herum beklebt, dessen Dach aber weiß ist. Die Annahme, dass das beim Kölner Bus genauso ist, bestätigte sich. Und so schlichen die Fans während des Derbys in der Landeshauptstadt am Freitag (4:3 für Düsseldorf) mit einer Leiter auf den Parkplatz und brachten die Folie an. Auf Fotos und einem Video ist zu sehen, wie die Kölner nach dem Spiel mit dem DEG-Logo auf dem Dach losfahren.

Campino hilft beim "Verschönern" des Kölner Haie-Busses
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Toten Hosen helfen DEG-Fans bei Guerilla-Aktion gegen Kölner Haie

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Foto: Birgit Häfner

Die besondere Aktion ist die zweite von DEG-Fans in dieser Saison. Vor dem Auftakt waren Anhänger in roten und gelben Ganzkörperanzügen in Düsseldorf nachts unterwegs und schmückten eine Reihe Denkmäler mit Fan-Utensilien. Am nächsten Morgen sahen die Landeshauptstädter unter anderem eine Bismarck-Statue mit Schal und Fahne.

Die Mitglieder der Toten Hosen waren privat im Stadion und schlossen sich der Aktion spontan an. Die Musiker haben seit vielen Jahren eine enge Beziehung zum Eishockey-Verein. Sänger Campino hat als Kind in der Nähe des Eisstadions an der Brehmstraße gewohnt, als Jugendlicher stand er oft mit dem späteren Bandkollegen Breiti auf der Tribüne. In den 90ern trainierten die Hosen bei den Profis, als sie sich für ein Spiel gegen die Leningrad Cowboys vorbereiteten.

Streiche haben Tradition unter den Klubs

Der aktuelle ist nicht der erste Streich, den sich die Rivalen spielen. Einst kaufte die DEG vor einem Derby hunderte Tickets für den Stehplatzbereich im Unterrang der Kölnarena und verteilte sie an ihre Fans.

So sah der „verschönerte“ Bus der Kölner Haie nach der Aktion aus.

Foto: Birgit Häfner

Vergangenes Jahr versteigerten die Düsseldorfer die Haie über das Internetauktionshaus Ebay. Die Kölner hörten „ziemlich furchtbare Karnevalsmucke in Dauerschleife“, seien „gebraucht, leicht abgenutzt, schon ein wenig faltig“, hieß es in der Artikelbeschreibung. Zudem seien „nicht mehr alle Zähne vorhanden, daher oftmals nicht mehr richtig bissig“, sie hätten „Löcher in der Abwehr“ und einen „leichten Fischgeruch“.

Die Punkrocker halfen auch bei der Rettung der DEG

Als die DEG vor wenigen Jahren in finanziellen Schwierigkeiten steckte, waren die Punkrocker wesentlich an der Rettung beteiligt. Sie gestalteten ein Trikot mit ihrem Logo, dessen Erlös der Profi-Abteilung gute Einnahmen bescherte, und zählten zu den ersten Mitgliedern eines Clubs, der mit seinen Beiträgen ebenfalls beim Verbleib in der höchsten Spielklasse half.

Als DEG-Legende Daniel Kreutzer Anfang dieses Jahres sein Abschiedsspiel bestritt, stellten die Hosen Aufwärm-Trikots zur Verfügung, die anschließend versteigert wurden. Und vor wenigen Tagen versorgten sie eine Nachwuchsmannschaft der DEG mit Spielhemden —  und brachten diese den jungen Sportlern persönlich vorbei.