Große Studie gestartet Uniklinik testet Düsseldorfer auf Corona-Antikörper
Bilk · Die Suche nach bislang unentdeckten Infektionen – von der Studie erhofft man sich wichtige Erkenntnisse.
Die Universitätsklinik (UKD), die Medizinische Fakultät der HHU und die Stadt Düsseldorf haben hohe Erwartungen an eine Studie, die sie jetzt gestartet haben. Im Zuge einer groß angelegen Untersuchung wollen sie rund 3000 Düsseldorfer auf Covid-19-Antikörper testen.
In der repräsentativen Studie, die vom NRW-Gesundheitsministerium mit 50.000 Euro unterstützt wird, geht es darum herauszufinden, wie viele Menschen schon eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben. Im Gegensatz zu einem Test auf eine akute COVID-19-Erkrankung wird mit den Antikörpertests nach überstandenen Erkrankungen gesucht. Dabei macht man sich zunutze, dass das Immunsystem einige Zeit nach einer Infektion Antikörper bildet, die im Blut nachweisbar sind. Von besonderem Interesse sind dabei Infektionen, die nicht diagnostiziert wurden, weil die Betroffenen keine Symptome hatten oder der Verlauf so milde war, dass sie sich nicht testen ließen. Und somit auch in Statistiken nicht als Corona-Infizierte registriert sind. Im Mittelpunkt der Studie stehen junge Düsseldorfer zwischen 18 und 30 Jahren. Die Tests finden auf dem Gelände der Mitsubishi-Electric-Halle statt, wo auch das Covid-Diagnosezentrum untergebracht ist. Die zufällig ausgewählten Teilnehmer werden zu ihren Lebensumständen befragt, etwa dazu, wie viele Personen in ihrem Haushalt leben, sowie zu Vorerkrankungen. Sie müssen auch angeben, ob sie seit Ausbruch der Corona-Pandemie Symptome wie Husten oder Gliederschmerzen hatten. Die Blutabnahme erfolgt an vier Stationen durch Mitarbeiter der Uniklinik. „Die Studie wird sehr gut angenommen“, sagt einer der Helfer. Man habe sich vorgenommen, pro Tag, jeweils zwischen 16 und 20 Uhr, bis zu 200 Menschen zu testen. Bisher sei das Testzentrum gut ausgelastet. Die Teilnehmer der Studie bekommen einige Tage nach dem Test das Ergebnis mitgeteilt. „Für uns ist es sehr wichtig, zu wissen, wieviele Menschen unerkannt infiziert waren, um neue Möglichkeiten zu finden, Infektionsketten zu unterbrechen“, erklärt Klaus Göbels, Leiter des Gesundheitsamts. „Antikörperstudien sind ein Baustein, um das Virus und seine Verbreitung besser zu verstehen als bisher“, sagt UKD-Professor Jörg Timm.