Warnbake auf Auto geworfen: Prozess wegen versuchten Mordes
Der Autofahrer und seine Mutter kamen bei der Attacke am Kö-Bogen-Tunnel mit dem Schrecken davon.
Düsseldorf. Normalerweise kennt die Polizei solche Angriffe nur von Autobahnen und Schnellstraßen. Doch am 15. April diesen Jahres wäre es am Kö-Bogen-Tunnel fast zu einer Katastrophe gekommen. Ein Mann hatte eine Warn-Bake auf einen Skoda Octavia geworfen, der in Richtung Norden unterwegs war. Das Geschoss durchschlug zum Glück die Windschutzscheibe nicht. Für die Staatsanwaltschaft war das ein versuchter Mord. Vom 10. September an muss sich ein 30-Jähriger dafür vor dem Landgericht verantworten.
Der 46-jährige Autofahrer aus Hilden hatte oberhalb des Tunnels eine Person gesehen, die einen Gegenstand herunter warf. Trotz Vollbremsung konnte er nicht verhindern, dass die Warnbake auf der Windschutzscheibe landete. Im Rückspiegel bemerkte er dann kurz danach, dass der wesentlich schwerere Fuß der Bake kurz hinter dem Wagen auf den Boden knallte. Der Pkw-Fahrer und seine 80 Jahre alte Mutter auf dem Beifahrersitz kamen mit dem Schrecken davon.
Zeugen hatten den 30-Jährigen beobachtet, als er die Gegenstände auf die Tunneleinfahrt schleuderte. Danach sei der Mann „in aller Seelenruhe“ weitergegangen. Der Angeklagte kam allerdings nicht weit. Denn sowohl die Zeugen als auch der Autofahrer hatten die Verfolgung aufgenommen. Nach ihren Angaben hatten sie den Angeklagten nicht aus den Augen gelassen, bis er von der Polizei festgenommen wurde.
Seitdem sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Er bestreitet die Tat und behauptet, es handele sich um eine Verwechslung. Darum ist auch das Motiv für die Attacke bislang völlig unklar.