Wettbewerb liefert im April Ideen fürs Bahnhofsumfeld
Dezernentin Cornelia Zuschke erläutert, was für den Vorplatz, das Gebäude und die Fernbusse gesucht wird.
Düsseldorf. Es wird eine gewaltige Jury-Sitzung, die Düsseldorf Mitte April erlebt. Rund 30 Mitglieder hat das Preisgericht: Architekten, Stadtplaner, Politiker, Bürger, Denkmalschützer, Bauaufsicht, Rheinbahn und einige mehr kommen zusammen. Sie beschäftigen sich mit den Vorschlägen von rund 20 Arbeitsgemeinschaften aus Europa für das Bahnhofsumfeld. Eineinhalb Tage sind für die Sitzung vorsichtshalber eingeplant, danach soll feststehen, wie sich Vorplatz, Gebäude und auch der Fernbusbahnhof entwickeln.
Die Stadt hat ausdrücklich Arbeitsgemeinschaften zu dem Wettbewerb aufgerufen. Experten für Verkehr, Stadtplanung und Landschaft sollen für das Umfeld des Hauptbahnhofs zusammenwirken. Anders sei die Vielzahl an Straßen, Wegebeziehungen in Richtung Innenstadt, Wünschen der Deutschen Bahn und der Rheinbahn nicht zu berücksichtigen. „Es geht ums Aufräumen und Qualitätsverbesserung“, erläutert Dezernentin Cornelia Zuschke.
Die Jury wird Mitte April eine Gruppe von Siegern benennen und empfehlen, welche Entwürfe oder Elemente weiter bearbeitet werden sollen. Die Vorschläge werden in einer Ausstellung allen Düsseldorfer präsentiert, nach der Öffentlichkeitsbeteiligung sollten die Umrisse eines Masterplans erkennbar sein. Bis Ende des Jahres folgen die wesentlichen Bausteine des Projekts. „Das ist ganz wichtig: Wir wollen nicht wieder ein „Ganz oder gar nicht“. Die Lage ist so komplex, dass man schnell bei gar nicht ist, daran sind die Bemühungen in der Vergangenheit gescheitert“, sagt Zuschke. Es sollen innerhalb des Projekts Meilensteine definiert werden, die man einzeln angehen kann und die jeder für sich einen großen Fortschritt für das Umfeld bedeuten.
Eine der weiteren Fragen zum Vorplatz betrifft Radfahrer. Zuschke: „Wir brauchen dringend Möglichkeiten, Räder schnell und sicher abzustellen. Und wir müssen Wege finden, wie man mit dem Rad den Bahnhof durchquert.“ Der südliche Tunnel taucht in diesem Zusammenhang oft auf, er erfüllt aber zahlreiche andere Funktionen im Gebäude und scheidet daher aus.
Der Immermannhof ist ein freies Element im Wettbewerb. Die Eigentümer sind offen für Ideen und sitzen deshalb mit in der Jury.
Ein mögliches Hochhaus neben dem Hauptbahnhof war der auffälligste Beitrag in einer an sich breiteren Diskussion. Es geht um die Frage, was an und um das denkmalgeschützte Gebäude herum verändert werden kann. „Geht da noch was? Und was geht da? Das sind die beiden Fragen, zu denen wir uns Ideen wünschen“, erläutert die Planungsdezernentin. Ob und was aus den Ideen wird, ist dabei offen. In der oben auf dieser Seite stehenden Darstellung sind die Begriffe mit „Hochpunkt“ und „Empfangsgebäude“ entsprechen weit gefasst.
Die Diskussion, ob Fernbusse in Düsseldorf doch eine andere Station als die Worringer Straße erhalten, ist vorerst vom Tisch. „Wir werden das nicht auf Biegen und Brechen durchsetzen, aber wir haben die Arbeitsgemeinschaften gebeten, die Anbindung des Fernbusbahnhofs mitzudenken. Wir sind gespannt, ob das in diesem Umfeld funktioniert“, sagte Zuschke. Wichtig sei für einen Busbahnhof, dass er gut mit anderen Verkehrsmitteln vernetzt ist, der Hauptbahnhof sei ein geeigneter Knotenpunkt dafür. che