Wie sich das linksrheinische Düsseldorf verändert

Anfang Juni wird die Böhlerstraße als wichtige Verbindung zur Autobahn eröffnet, am Luegplatz laufen die Arbeiten für einen Hochbahnsteig. Und im Januar soll ein 21-Millionen-Euro-Projekt starten.

Eine Animation des neuen Schwimmbads im linksrheinischen Düsseldorf.

Düsseldorf. Wer einen Eindruck davon haben will, was sich im linksrheinisch tut, der kann einfach mal versuchen, morgens die B7 zu verlassen. Die kleinen Abfahrten zur Heerdter Land- beziehungsweise zur Krefelder Straße sind extrem gut befahren. Die Vodafone-Zentrale und die Neubauprojekte insbesondere in Heerdt und an der Grenze zu Meerbusch verändern die Stadtteile im Bezirk 4. Die Zahl der Arbeitnehmer, die dorthin wollen, ist gestiegen, die Zahl der Menschen, die dort leben, wird in den nächsten Monaten und Jahren folgen. Das erfordert neue Achsen, um den Verkehr anders zu lenken. Und ganz nebenbei entsteht noch ein neues Schwimmbad. Die Projekte im Überblick:

Neue Abfahrt von der B7 Statt der beschriebenen kleinen Abfahrten von der Bundesstraße (Brüsseler Straße) soll es ab Sommer 2021 belastbare Rampen und Schleifen geben. Sie entstehen am Heerdter Lohweg in Nähe der Vodafone-Zentrale. Die Straße ist den meisten Autofahrern bisher nur als Brücke über die B7 bekannt, eine direkte Verbindung gibt es noch nicht. Das soll sich durch das größte linksrheinische Bauprojekt ändern, dessen Kosten heute auf 21,5 Millionen Euro geschätzt werden.

Die Pläne sind vermeintlich einfach und für jeden vorstellbar, der schon mehr als einmal eine Schnellstraße oder Autobahn verlassen hat. Auf der einen Seite entstehen Rampen, die geradeaus hoch auf den Heerdter Lohweg beziehungsweise runter auf die B7 (Fahrtrichtung Heuss-Brücke oder Rheinalleetunnel) führen. Auf der anderen Seite wird eine Schleife gebaut, die dann raus zum Lohweg beziehungsweise rauf auf die Strecke Richtung Mönchengladbach führt.

Damit ist noch eine große Veränderung verbunden. Die beschriebene heutige Brücke ist dafür nicht geschaffen, sie wird durch einen Neubau ersetzt. Folglich steht der Lohweg an dieser Stelle während der gesamten zweieinhalb Jahre nicht zur Verfügung, auch die B7 wird in Teilen immer mal wieder gesperrt.

Neue Verbindung zur A52 An der Stadtgrenze zu Meerbusch gibt es aktuell reichlich Staus auf den Zufahrtsstraßen zur Autobahn in Richtung Mönchengladbach. Die neue Böhlerstraße soll diesen Zustand entschärfen. Sie läuft parallel zum Ökotop und verbindet die Wohngebiete auf beiden Seiten der Stadtgrenze direkt mit der Auffahrt. Das erspart den Autofahrern die Umwege und den Anliegern den dazugehörigen Verkehr.

Die Eröffnung haben Düsseldorf und Meerbusch für Anfang nächsten Monats vorgesehen. Im Moment erkennen das Autofahrer an der gesperrten Kreuzung von Böhler- und Krefelder Straße. Dort bringen die Bauarbeiter aktuell neuen Asphalt auf. Nach der Eröffnung wird es einen guten Monat erfordern, um die alte Kreuzung von Böhler- und Düsseldorfer Straße zurückzubauen, die es dann nicht mehr geben soll.

Die Kosten des Projekts liegen nach städtischen Angaben bei 9,3 Millionen Euro, unter anderem weil der vorherige Böhler Weg, der nun durch die Straße ersetzt wird, gut zwei Meter tiefer lag. Dort wurde zunächst massiv Mutterboden abgeschoben (und am Rande des Baufeldes aufgehoben), dann wurden rund 20 000 Kubikmeter neue Erde aufgeschüttet, auf die 16 000 Kubikmeter Asphalt aufgebracht wurden.

Neuer Hochbahnsteig Dieses Jahr wird es am Luegplatz kompliziert, wenn alles gut geht, ist dann aber im nächsten Jahr zur Großen Kirmes am Rhein schon alles fertig. Die Rheinbahn errichtet an der Haltestelle an der Oberkasseler Brücke einen Hochbahnsteig. Noch laufen die Vorbereitungen, ab 5. Juni soll die Ersatz-Haltestelle eingerichtet werden, damit es auf der Baustelle richtig losgehen kann. Das ist aber erst einmal nur für einen guten Monat möglich, denn dann steht die Kirmes an. Dann ruhen die Arbeiten komplett, damit die vielen Besucher, die mit der Bahn kommen auch noch halbwegs vernünftig aussteigen und zum Rheinufer laufen können.

Dass die Arbeiten trotzdem schon beginnen, hängt mit dem engen Zeitplan zusammen, dessen Ziel der 1. Juli 2019 ist, also ein Termin kurz vor der übernächsten Kirmes. Zwischen August und Oktober werden nacheinander die beiden Gleise ab- und neugebaut. Das dürfte unter normalen Umständen noch ohne witterungsbedingte Problem gelingen. Das gilt auch noch für den Sockel des neuen Bahnsteigs, der voraussichtlich im Oktober dran ist. Bei den Betonplatten (November) und den Übergängen (November bis Januar) wird das schon riskanter. Die erste Hälfte des nächsten Jahres ist dann für den Umbau der Straße vorgesehen.