Zahl der Überfälle auf Juweliere steigt
Allein in diesem Jahr haben Täter in NRW schon 29 Mal zugeschlagen. Viele von ihnen kommen aus angrenzenden Ländern.
Düsseldorf. Der aktuelle Fall aus Wuppertal erinnert an eine Tat aus Düsseldorf, die vor sieben Jahren für bundesweite Schlagzeilen sorgte. Am 23. April 2005 überfielen zwei maskierte Männer, mit Maschinenpistolen bewaffnet, das Juweliergeschäft René Kern auf der Königsallee. Die Täter eröffneten sofort das Feuer, eine Angestellte wurde durch einen Querschläger am Fuß verletzt. Die Männer flüchteten Richtung Holland — ihnen gelang allerdings die Flucht, mit einer Beute von rund zwei Millionen Euro. Bis heute sind sie nicht gefasst.
Ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht vermutlich nicht. Allerdings zeugen beide Überfälle von einer hoher Brutalität. „Das ist aber immer noch die Ausnahme. Von einer steigenden Tendenz bei der Gewalt kann man nicht sprechen“, sagt Michaela Heyer, Sprecherin des Landeskriminalamts NRW.
Was aber ansteigt, sind die Zahlen: In Nordrhein-Westfalen werden in den vergangenen Jahren immer mehr Juweliergeschäfte überfallen. 2010 waren es in NRW noch rund 27 Taten, ein Jahr später 29, und 2012 haben Täter bereits jetzt 29 Mal zugeschlagen.
Häufiger gebe es bei Überfällen Hinweise darauf, dass die Kriminellen aus Ländern nahe der deutschen Grenze kommen, sagt Heyer — vor allem bei strukturierten Tätern mit Plan. Wem die Flucht in die Heimat gelingt, der bleibt eher unentdeckt als Täter, die versuchen, in Deutschland unterzutauchen. ana