Von Oper-Entscheidung bis zum Klimaschutz Das passiert 2022 in Düsseldorf

Düsseldorf · Auch im neuen Jahr wird Corona wohl eine wichtige Rolle spielen. Aber nicht nur: Diese Projekte, Themen und Feste werden das Geschehen in Düsseldorf prägen.

In diesem Jahr soll der Zug erst Ende Mai durch die Straßen ziehen .

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Im kommenden Jahr stehen in der Landeshauptstadt einige Projekte an, die entschieden oder begonnen werden sollen. Ein Überblick.

Der Standort der neuen Oper

Der Standort wird im ersten Quartal 2022 festgelegt. Im Finale sind der heutige Standort an der Heinrich-Heine-Allee (gehört der Stadt) und das Areal des ehemaligen Kaufhofs am Wehrhahn (gehört der Signa-Gruppe). So oder so rechnet die Stadt mit einer Investition von rund 750 Millionen Euro. Für beide Standorte gibt es bereits Entwürfe, aber egal welcher Ort das Rennen macht, es gibt einen Wettbewerb. Bis Juli 2023 ist der Realisierungswettbewerb mit Vergabe an ein Architekturbüro und Fachplaner terminiert, Baustart soll 2027 sein, die Eröffnung Anfang 2030. Mancher hofft, dass es schneller geht.

Der Klimaschutz
bestimmt die Politik

Das schwarz-grüne Ratsbündnis will 2022 60 Millionen Euro für den Klimaschutz ausgeben – obwohl die Stadtkasse durch Corona leer ist. Nicht nur das zeigt die herausragende Bedeutung, die das Thema auch für die Düsseldorfer Kommunalpolitik gewonnen hat. 2022 werden viele Weichen gestellt: Verwaltung und Rat müssen einen Plan entwickeln, wie Düsseldorf den CO2-Ausstoß drastisch senken kann und wie sich die Stadt auf die Effekte des Klimawandels wie mehr Hitzewellen einrichten muss. Sonst rückt das Ziel der Klimaneutralität 2035 immer weiter in die Ferne.

Der Bilker Bahnhof
soll fertig werden

Im Februar 2019 begann die Deutsche Bahn mit den Hauptbauarbeiten für die Umgestaltung des Bahnhofs in Bilk. Dass die Arbeiten im März 2022 beendet werden, glaubt kaum jemand. Denn immer wieder kam es zu Verzögerungen, und eigentlich sollte der neue Regionalhalt schon fertig sein. Jedoch führten verzögerte Schienenlieferungen zur Verlängerung der Bauzeit, außerdem wurden bei der Ausschachtung der Baugrube für den neuen Bahnsteigzugang große Mengen Altmaterial im Boden gefunden. Des Weiteren stimmte die tatsächliche Lage der Eisenbahnüberführung an der Friedrichstraße nicht mit den Bestandsplänen überein.

Für Schulen werden Millionen-Beträge ausgegeben

Zwei Leuchtturmprojekte werden im kommenden Jahr für Aufmerksamkeit sorgen. Zu Ostern sollen die Gymnasiasten in Rath in einen Neubau ziehen. 55 Millionen Euro wird die Stadt in das neue Friedrich-Rückert-Gymnasium investieren. Zu dem Komplex gehört auch eine neue Sporthalle. Mit Spannung blickt die Schulgemeinde des Wim-Wenders-Gymnasiums in Oberbilk auf 2022. Ende Januar soll, so Schuldezernent Burkhard Hintzsche, Richtfest an der Schmiedestraße sein. Hier liegt das Bauvolumen inklusive 3-Feld-Sporthalle bei rund 59 Millionen Euro. Im dritten Quartal startet an fünf Schul-Standorten die Erneuerung der Fassaden. Zirka 23,5 Millionen Euro werden hier in einem ersten Schritt investiert.

Die Landtagswahl wird zum nächsten Stimmungstest

Auch die Düsseldorfer sind am 15. Mai zur Wahl aufgerufen. Auch wenn es um die Besetzung des Landtags geht, wird es die nächste Richtungswahl für Düsseldorf. 2017 gelang es der CDU, alle vier Düsseldorfer Wahlkreise zu erobern. Das wird diesmal schwierig. Die Grünen dürfen auf ihr erstes Direktmandat hoffen – und auch die SPD sieht sich durch die Bundestagswahl nach langer Krise wieder beflügelt.

Das Carsch-Haus
wird zum KaDeWe

Aber keine Sorge, der Name Carsch-Haus soll dominant vertreten bleiben. Aber KaDeWe vermittelt Luxus und gepflegtes Großstadt-Shopping, das Kaufhaus soll an seine besten Zeiten anknüpfen. Gleich nach dem Jahreswechsel sollen die Bauarbeiten drinnen und draußen losgehen, denn auch der Heinrich-Heine-Platz wird neu gestaltet – mit einem umstrittenen Lichthof, den seine Kritiker „Loch“ nennen. Die Eröffnung ist für September 2023 vorgesehen.

Der Theodor-Heuss-Brücke
droht der Abriss

Die 1957 gebaute Schrägseilbrücke gehört zu den Wahrzeichen der Stadt – ist der immer höheren Verkehrsbelastung aber schon lange nicht mehr gewachsen. Für den Schwerlastverkehr ist diese Rheinbrücke daher längst gesperrt. Was tun? Im kommenden Jahr dürfte die Entscheidung fallen, ob das Bauwerk ganz oder teilweise abgerissen oder saniert wird.

Es gibt wieder mehr Großveranstaltungen

Viele Kreative trauen sich jetzt schon aus der Deckung – in der Hoffnung darauf, dass ihre Events 2022 stattfinden können. So kündigte die Destination Düsseldorf (DD) bereits an, die Jazz-Rally vom 3. bis 5. Juni stattfinden zu lassen. Das Frankreichfest ist von 1. bis 3. Juli in Planung, parallel hierzu die Tour de Düsseldorf. Die Classic Days waren 16 Jahre auf Schloss Dyck in Jüchen bei Neuss beheimatet. Nun kommt der Oldtimer-Gipfel vom 5. bis 7. August auf ein Gelände der Messe. Als Kultur- und Begegnungsfest zieht der Japan-Tag Düsseldorf jedes Jahr Hunderttausende Gäste an, die das besondere japanische Flair in der Stadt erleben und zum Abschluss das spektakuläre Feuerwerk am Rhein genießen möchten. Dieser ist für 2022 für den 21. Mai geplant.

Der Rosenmontagszug ist verlegtDieser Termin steht immer noch fest: Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) verlegte den Zoch auf den 29. Mai 2022. Ende Mai ist es letztlich geworden, weil am 15. Mai die Landtagswahl stattfindet und am Wochenende darauf der Japan-Tag. Wie die Vereine ihre Veedelszüge planen, ist offen. Absage, Verschiebung und Festhalten am Termin im Februar – die Karnevalsvereine in den Stadtteilen halten sich für den Straßenkarneval noch alle Optionen offen.

Die Schloss-Sanierung startet

Im nächsten Jahr soll das Geldausgeben endlich losgehen. Denn die Stiftung Schloss und Park Benrath hat ja nicht umsonst die Zusage über 60 Millionen Fördergelder, die sich Stadt, Land und Bund teilen. Mit dem Geld soll das kurfürstliche Lust-Schloss aus dem 18. Jahrhundert zum einen saniert werden und zum anderen die Anlage samt Schlosspark besucherfreundlicher gestaltet werden. Die Corona-Pandemie verzögerte auch hier den Start der Arbeiten. Die Dauer der aufwendigen Sanierung-Maßnahme ist auf 15 Jahre angelegt.