Zwischen Eleganz und Ekstase

Sternzeichen-Konzert der Symphoniker mit Dirigent Lahav Shani und Pianistin Danae Dörken.

Foto: Tonhalle

Drei Spielarten der Musik kommen zum Vorschein beim aktuellen Sternzeichen-Zyklus der Düsseldorfer Symphoniker: Die originale Klassik Wolfgang Amadeus Mozarts, das ironisch distanzierte Spiel mit derselben musikhistorischen Epoche durch Sergej Prokofjew im frühen 20. Jahrhundert und die spätromantische Entgrenzung dessen russischen Kollegen Alexander Skrjabin.

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Für Mozarts spätes Klavierkonzert C-Dur Köchelverzeichnis 503 gewann man als Solistin Danae Dörken, gebürtige Düsseldorferin und Wahl-Berlinerin. Die dynamisch auftretende Deutsch-Griechin erscheint in einem gold-bronzefarben changierenden Glitzerkleid und legt an den Tasten feurig los. Die einstige Studentin des Hannoveranischen Talentschmieds Karl-Heinz Kämmerling verfügt über bewegliche Finger, kann Läufe schnell und knackig spielen, hübsche Akzente setzen und auch lyrischen Feinsinn walten lassen.

Allerdings vermag sie es nicht so recht, einen großen Saal wie den Mendelssohn-Saal der Tonhalle mit Klang zu fluten. Dazu mag Mozarts schlanker Klaviersatz auch nicht unbedingt ideal sein, doch manch anderer Solist hat bei Mozart ein deutliche größeres Klangfarbenspektrum herausgezaubert.

Gleichwohl: eine grundsolide Leistung, für die es freundlichen Beifall gab. Für ihn bedankte sich Danae Dörken mit einer Zugabe: dem dritten und letzten Stück, „Mouvement“, aus Heft 1 der „Images“ von Claude Debussy, ein flinkes französisches Stück mit viel hellem Sirren im Diskant.

Gastdirigent ist Lahav Shani, der schon vor einigen Jahren die Düsseldorfer Symphoniker leitete. Mittlerweile hat der 1989 in Tel Aviv geborene Jungmeister eine steile Karriere hingelegt, ist Chef des renommierten Rotterdam Philharmonic Orchestra und folgt bald auf Zubin Mehta als Direktor des Israel Philharmonic. Shani dirigiert mit starker Aufmerksamkeit und viel Sinn für musikalische Besonderheiten. Den Witz in Prokofjews „Symphonie classique“ kitzelt er pointiert heraus.

Auch in Skrjabins symphonischem „Poème de l’Extase“ findet er zu einer passenden Gestaltung: Shani arbeitet die langsame Steigerung des Ekstatischen dramaturgisch effektvoll heraus. Er lässt nicht zu früh Pulver verschießen, so dass noch genug Zündstoff für die ausladende Schlusspassage übrig bleibt.

Unterdessen musizieren die Symphoniker technisch einwandfrei und mit der Bereitschaft, der Stabführung des jungen Dirigenten zu folgen.

Das letzte Konzert des Dreier-Zyklus’ findet heute um 20 Uhr in der Tonhalle statt. Karten gibt es unter der Rufnummer 0211/899 61 23 und im Netz.

tonhalle.de