Düsseldorfer Airport Was Fluggäste jetzt wissen müssen

Düsseldorf. · Mehr Personal soll Chaos an Sicherheitsschleusen zur Ferienzeit verhindern. Verdi sieht Engpässe bei Kontrollen.

Am Freitag beginnen in NRW die Sommerferien. Der Flughafen erwartet fast 3,9 Millionen Passagiere. Das seien 3,5 Prozent mehr als 2018.

Foto: dpa/Jana Bauch

Ein kühler Retsina auf Rhodos, türkisblaues Wasser in den Buchten Sardiniens oder einfach das komplette Verwöhnprogramm auf Mallorca – mit dem Start in die Sommerferien zieht es viele Düsseldorfer wieder südwärts. Wer bislang nicht urlaubsreif ist, hat allerdings gute Chancen, den Zustand noch während der Anreise zu erreichen. Denn mit der Zeugnisausgabe am Freitag droht Hochbetrieb auf Autobahnen, Bahnhöfen und vor allem am Düsseldorfer Airport. Dort war es vor zwei Jahren zu langen Schlangen an den Sicherheitskontrollen gekommen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Abflug in diesem Sommer:

Wie viele Fluggäste erwartet der Airport in den Sommerferien? Der Düsseldorfer Flughafen stellt sich in den sechs Ferienwochen auf 3,9 Millionen Fluggäste ein. Das seien rund 3,5 Prozent mehr als 2018. Die prognostizierten Flugbewegungen liegen bei 30 500, das ist ein Plus von knapp 4,6 Prozent.

An welchen Tagen wird es besonders voll? Rund 258 500 Fluggäste bei rund 1900 Flugbewegungen sind für das erste Urlaubswochenende angekündigt. Spitzentag mit dem höchsten Passagieraufkommen wird voraussichtlich der 14. Juli, der Sonntag, – mit mehr als 90 000 Reisenden. Die meisten Flüge haben die Airlines laut Flughafen am Freitag mit 690 Starts und Landungen angemeldet.

Was sind die beliebtesten Ziele? Im Sommerflugplan können Urlauber aus knapp 190 Zielen in weltweit 50 Ländern wählen. Die beliebtesten Reiseziele sind laut Flughafen in diesem Jahr das spanische Festland, die Balearen sowie Griechenland und die Türkei. Auf der Fernstrecke zieht es die Urlauber besonders in die Vereinigten Arabischen Emirate nach Dubai und Abu Dhabi sowie in die USA.

Wie hat sich der Flughafen auf den Ansturm vorbereitet? Laut Flughafen ist das Personal an vielen Stellen aufgestockt worden. Im Vergleich zum Vorjahr hat Sicherheitsdienstleister Kötter mehr als 100 weitere Luftsicherheitsassistenten in  Düsseldorf eingestellt. Innerhalb von zwei Jahren sei das Team auf jetzt 1070 Mitarbeiter gewachsen. Laut Kötter sollen in der Spitze bis zu 320 Kontrollkräfte in einer Schicht im Einsatz sein.

Was sagt Verdi? Die Gewerkschaft Verdi widerspricht dem Dienstleister und warnt in der Hauptreisezeit vor Engpässen an den Sicherheitsschleusen. Verdi-Sekretär Özay Tarim kritisiert vor allem die schlechten Arbeitsbedingungen mit Blick auf die hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeiter und meint vor allem die langen Stehzeiten ohne Entlastungspausen. Aktuell fehlten rund 160 der 1070 Kontrolleure. „Der hohe Krankenstand von 18 bis 20 Prozent zeigt ja, dass es Probleme gibt“, sagt Tarim.

Nach dem Chaos vor zwei Jahren seien die Neueinstellungen bitter nötig gewesen, sagt Tarim. „Aber es fehlt immer noch Personal, die Fluggastzahlen gehen ja auch weiter nach oben.“ Zudem müssten Mitarbeiter dringemd rezertifziert werden, doch ein Schulungsraum mit einem Röntgenprüfgerät sei seit Wochen außer Betrieb. Zudem kritisiert Tarim die Prämien-Praxis von Kötter: Das Unternehmen zahlt Prämien in höhe von 100 Euro an Mitarbeiter, die auf einen freien Tag verzichten.

Wie stellt sich die Situation an den Sicherheitsschleusen dar? Der Flughafen hat die räumliche Situation an den Kontrollstrecken verbessert. Wartezeiten sollen über Monitore, die Flughafen-Homepage und die DUS Airport App angzeigt werden. Laut Flughafen sind an allen drei Flugsteigen Passagierlenker im Einsatz.

Ist mit Verspätungen zu rechnen? Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat nach den zahlreichen Verspätungen im Sommer 2018 stabiler aufgestellt, um einen pünktlichen Flugbetrieb gewährleisten zu können: „Der Trend ist erfreulicher. In den vergangenen acht Monaten gab es deutlich weniger Verspätungen“, bestätigt Flughafensprecher Christian Hinkel. Kapazitätsengpässe im Luftraum seien aber nicht auszuschließen.

Wann sollte man anreisen?  Urlauber sollten rechtzeitig anreisen. Der Flughafen rät, sich an die Empfehlungen der Airlines zu halten.

Wo kann ich parken? Insgesamt 1000 zusätzliche Parkplätze stehen den Passagieren auf dem Messeparkplatz „P1 Nord“ zur Verfügung: Die Kosten für drei bis acht Tage betragen 39 Euro, jede weitere Woche kostet 19 Euro.

Wie sieht die Anfahrt zum Flughafen mit der Bahn aus? Die Auswirkungen der angekündigten Bahnstreckensperrungen werden nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch im Rheinland zu spüren sein. Urlauber müssen sich auf Ausfälle, Umleitungen und Fahrplanänderungen  einstellen. Laut Airport kommen etwa 20 Prozent der Passagiere durchschnittlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen, rund 20 Prozent mit dem Taxi und mehr als 50 Prozent mit dem Auto.