Konzept verspricht Preisgelder bis zu 2500 Euro Ein Inklusionspreis für Wuppertal
Wuppertal soll einen Inklusionspreis bekommen – und die erste Bewerbungsphase bereits im Oktober beginnen. Der Preis soll Projekte, Initiativen und Organisationen würdigen, die sich vor Ort nachhaltig für Chancengleichheit einsetzen und außerdem dazu anregen, über neue Wege für eine bessere Inklusion nachzudenken.
„Der Rat hat von sich aus beschlossen, einen Inklusionspreis auszuloben, was uns sehr freut. Dadurch zeigt sich, dass es auch in der Politik ein Umdenken und Beachtung für unsere Anliegen gibt“, sagt Petra Bömkes, Vorsitzende des Beirats der Menschen mit Behinderung. Der Beirat hat der Einrichtung des Preises und einem vorläufigen Konzept nun zugestimmt.
Im Mai regte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt gemeinsam mit der FDP, der Fraktion Die Linke sowie den Freien Wählern/WfW die Auslobung eines jährlichen Inklusionspreises an. Einrichtungen aus den Bereichen Schule, Kita, Ausbildungsbetriebe oder Träger außerschulischer Bildungsangebote, die sich in besonders um das Thema Inklusion verdient gemacht haben, sollen so eine besondere Wertschätzung erfahren. Man wolle damit das Thema Inklusion stärker in den Fokus der Stadtgesellschaft rücken, sagte damals der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese. Positive Beispiele in Wuppertal sollen hervorgehoben werden.
Das Inklusionsbüro der Stadt hat jetzt ein vorläufiges, aber konkretes Konzept erarbeitet. Der Zeitplan sieht vor, dass es den ersten Aufruf zur Bewerbung im Oktober 2021 geben soll, die Juryentscheidung im Januar 2022 und die Preisverleihung zwei Monate später im März.
Im Konzept sind jährliche Themenschwerpunkte vorgesehen: „Unabhängiges und selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft – Stadt ohne Barrieren“ im Jahr 2022, „Inklusive Bildungsangebote“ im Jahr 2023, auch für frühkindliche und außerschulische Angebote, „Arbeit und Beschäftigung – aber inklusiv!“ im Jahr 2024 und „Teilhabe jetzt – Politische Partizipation“ im Jahr 2025. Die thematische Ausrichtung für die Jahre nach 2025 soll gemeinsam mit dem Beirat der Menschen mit Behinderung festgelegt werden.
Die Jury soll sich aus verschiedenen Institutionen zusammensetzen und mit maximal zehn Personen besetzt werden, die den Beirat der Menschen mit Behinderung und lokale Selbsthilfevereine- und verbände vertreten. Außerdem sollen Experten aus dem Rat der Stadt für den jeweiligen Jahresschwerpunkt Teil der Jury sein und die Entscheidung über die Preisträger treffen. Die sollen ihre Projekte auch auf der Internetseite der Stadt präsentieren.
Der Inklusionspreis soll insgesamt 7500 Euro jährlich kosten
Der erste Preisträger soll 2500 Euro erhalten, der Zweitplatzierte 1500 Euro und der Drittplatzierte 1000 Euro. Außerdem kalkuliert das Inklusionsbüro 2500 Euro für eine barrierefreie Veranstaltung, bei der der Preis verliehen werden soll. Dafür soll eine barrierefreie Lokalität angemietet werden, Gebärdendolmetscher sollen vor Ort sein. Die Kosten von insgesamt 7500 Euro pro Jahr sollen in der Haushaltsplanung für die Jahre 2022 und 2023 durch Umschichtungen berücksichtigt werden. Der Haushalt wird derzeit geplant und muss anschließend vom Rat der Stadt beschlossen werden.
Am 7. September ist der Inklusionspreis erneut Thema im Stadtrat, dann soll eine endgültige Entscheidung über den geplanten Inklusionspreis getroffen werden.