Fünf Spiele in der Fremde DEG auf entscheidender Auswärtstour

Düsseldorf · Tabellenplatz vier ist die beste Platzierung der DEG in der DEL seit dem sechsten Spieltag. Nun stehen fünf Auswärtspartien an, die darüber entscheiden, ob man auf dem direkten Play-off-Platz bleibt.

Das Team der DEG will auch auswärts Grund zum Jubeln haben.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Es gehört zum gewohnten Ablauf im Rather Dome. Kurz nachdem sich die Mannschaft der Düsseldorfer EG bei ihren Fans für die Unterstützung bedankt hat, blendet die Stadionregie in der Regel die Ergebnisse des Spieltages inklusive Tabelle auf dem Videowürfel ein. Am Sonntag dürften sich viele Fans das Tableau mit ihrem Smartphone abfotografiert haben. Es kommt schließlich nicht oft vor, dass ihr Team auf Platz vier in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aufgeführt wird.

Das letzte Mal ist nämlich schon eine Weile her. Ende September war das, als das Team von Roger Hansson nach einem 4:1-Heimsieg gegen die Iserlohn Roosters in die Top vier der DEL aufrückte – aber da war die Saison gerade mal fünf Spiele alt. Seitdem ging es für die DEG immer wieder rauf und runter. Doch seit dem 2:3 in Straubing am 22. Januar kennt der Weg nur noch eine Richtung: nach oben. Fünf Siege am Stück gab es für die Rot-Gelben in der diesjährigen Hauptrunde auch noch nicht.

Fragt man bei den Protagonisten nach dem Erfolgsgeheimnis, erntet man zunächst immer ein kurzes Lächeln. So wie bei Verteidiger Luca Zitterbart, der am Freitag in Iserlohn am Mikrofon von „Magentasport“ trocken antwortete: „Wir gehen von Spiel zu Spiel und schauen einfach, was passiert“. Was sich zunächst wie die Mutter aller Sportlerphrasen liest, ist auf den zweiten Blick die vielleicht einfachste aller Erklärungen.

Trainer Hansson nutzt dafür eine Metapher: „Wir sind der Busfahrer in unserem Bus, und den müssen wir weiter in unsere Richtung fahren.“ Bedeutet im Klartext: Wir konzentrieren uns nur auf unser Spiel, und wenn wir das tun, dann sind wir auch erfolgreich. Vielleicht hat es seinem Team auch geholfen, dass der 55-jährige Schwede vor einigen Wochen, genauer gesagt vor dem letzten Derby gegen Köln, bereits die Play-offs ausgerufen hat. Seitdem hat sich das Spiel der Düsseldorfer jedenfalls kontinuierlich verbessert. Zwar nicht immer durchgehend überzeugend, dafür immer variantenreicher und effizienter.

Das lässt sich unter anderem an der gestiegenen Zahl von Powerplay-Toren festmachen – in den Monaten zuvor eine der Schwachstellen im Spiel. Allein gegen Nürnberg gelangen zwei Treffer in Überzahl, in den vier Partien davor immerhin drei. Hier scheint sich das intensive Training in diesem Bereich endlich auszuzahlen, aber nicht nur. „Wir haben, was das Personal angeht, auch ein wenig umgestellt“, erläutert Hansson. In der Tat hat der Coach offenbar die richtige Mischung bei seinen Reihen gefunden. Auch bei Fünf-gegen-Fünf.

Egal, ob der treffsichere Center Stephen MacAulay (15 Tore) zusammen mit Vorlagenkönig Philip Gogulla (35 Vorlagen) oder die beiden dynamischen Alexander Ehl (13 Tore, fünf Vorlagen) und Tobias Eder (17 Tore, 17 Vorlagen) auf den Flügeln: Hansson kann auf jede Situation im Spiel reagieren. „Chemie“ nennt er das.

Und so kann seine Mannschaft nach der kleinen Pause unter der Woche mit reichlich Selbstvertrauen zur ersten von insgesamt fünf Auswärtsfahrten am Sonntag (19 Uhr, Magentasport) antreten. In Frankfurt, bei den aktuell auf Platz elf rangierenden Löwen, können die Landeshauptstädter aus NRW weiter Boden auf die Pre-Play-off-Plätze machen. Lediglich fünf Zähler beträgt aktuell der Vorsprung auf Platz sieben.

Allzu oft darf sich die DEG da keinen Ausrutscher erlauben, zumal die weiteren Gegner Grizzlys Wolfsburg (15. Februar), der ERC Ingolstadt (17. Februar), die Pinguins Bremerhaven (21. Februar) und Nürnberg Ice Tigers (24. Februar) allesamt in der Verlosung auf eines der begehrten zehn Tickets sind.

Aber so weit nach vorne will aktuell ohnehin niemand bei den Düsseldorfern blicken. „Wenn wir bescheiden bleiben und unseren Job machen, dann sind wir ein schwieriger Gegner für die kommenden Teams“, sagt Hansson. So einfach kann es manchmal sein.