Nach der Weihnachtspause DEG misst sich mit dem Spitzenreiter
Düsseldorf · Am Mittwochabend treten die Düsseldorfer Eishockeyprofis beim Tabellenführer aus München an. Auch für Kapitän Alexander Barta ein besonderes Spiel. Ob er nach der Saison weitermacht, verrät er noch nicht.
(bs-) Wenn es draußen kälter wird und die meisten anderen Mannschaftssportarten pausieren, schlägt die Stunde derer, die ihr Geld mit Schlittschuhen, Schläger und Puck verdienen. Nicht umsonst hat die Deutsche Eishickey Liga (DEL) dieses Jahr gleich 16 Spieltage in die fünfeinhalb Wochen vom 1. Dezember bis 8. Januar gequetscht. Besinnlich wird es da natürlich kaum, wenn man alle zwei Tage aufs Eis muss oder dabei zusehen soll. Aber es funktioniert, die Hallen sind wieder voller als zu Beginn der Saison.
Bei der Düsseldorfer EG werden sie sich dennoch gefreut haben, dass sie am zweiten Weihnachtstag spielfrei hatten. Vielleicht nicht die, die Ticketverkauf und Vereinskasse im Blick haben, aber für die Mannschaft war ein entspanntes Weihnachtsfest mal eine willkommene Abwechselung. Nun ist es mit der Ruhe aber schon wieder vorbei, am Mittwoch(19.30 Uhr) steht das nächste Spiel an. Und die Aufgabe könnte nicht größer sein, es geht zum EHC Red Bull München.
München hat 14 Punkte
Vorsprung auf die Verfolger
Der galt nicht nicht nur vor der Saison als Topfavorit auf die Meisterschaft, der zeigt das bislang auch: Die meisten Siege, die wenigsten Niederlagen, bester Sturm, zweitbeste Abwehr, beste Überzahl, zweitbeste Unterzahl – nicht zufällig stehen die Münchener ganz oben in der Tabelle. Und da dürften sie auch am Ende der Hauptrunde landen angesichts ihrer 14 Punkte Vorsprung auf die, nun ja, Verfolger. Zumal der EHC nicht den Anschein erweckt, als würde er ob seiner Dominanz den Fuß vom Gas nehmen: Seit Anfang November gab es aus 15 Spielen 14 Siege. Das wissen sie auch bei der DEG, aber vorher verloren geben werden sie das Spiel natürlich nicht. Erstens lief es zuletzt ja selbst ganz gut, vor dem 0:1 am Tag vor Heiligabend gegen Wolfsburg gab es fünf Siege in Folge, die DEG steht im oberen Mittelfeld der Tabelle. Und vor allem gegen die Topteams lief es bislang ja ausgezeichnet, auch im ersten Spiel gegen München punktete die DEG. Zudem sind Spiele gegen Red Bull für zahlreiche Düsseldorfer immer eine Reise in die eigene Vergangenheit: Allein vor dieser Saison kamen Henrik Haukeland und Philip Gogulla aus München, Josef Eham und Jakub Borzecki aus der Akademie in Salzburg. Auch Tobias Eder und Luca Zitterbart trugen einst das EHC-Trikot, und nicht zu vergessen: Alexander Barta. Bei dem ist das allerdings schon acht Jahre her, über Ingolstadt ging es danach nach Düsseldorf, wo er nun bereits seit 2017 Kapitän ist. Diese Saison ist sogar eine besondere für ihn: Er wird Anfang Februar 40 Jahre alt und macht – wenn alles glatt läuft – kurz darauf sein 1000. DEL-Spiel. Die Frage ist allerdings, wie viele dann noch folgen werden. Die aktuelle könnte seine letzte Saison als Eishockeyprofi sein. Öffentlich etwas dazu sagen wollte er nicht am Freitag, nicht „zwischen Tür und Angel“ nach einem Spiel. „Aber ich habe mir natürlich darüber Gedanken gemacht. Und natürlich bin ich aktuell nicht da, wo ich sein kann. Ich bin aber alt genug, das einschätzen zu können“, sagte Barta angesichts seiner gerade mal acht Scorerpunkte nach 32 Spielen. Bange mache er sich allerdings nicht: „Solche Phasen hat man immer wieder, dass man nicht trifft. Und diese Phasen gehören irgendwie auch dazu. Wichtig ist, dass, wenn ich der Mannschaft momentan nicht mit Toren und Punkten weiterhelfen kann, dann andere Dinge mit reinbringe.“ Das macht er vor allem Bullypunkt (54,9 Prozent) und als Führungsfigur. Barta ist weiter ein Musterprofi, topfit, lässt sich keine Sekunde hängen. Und dennoch gab in dieser Saison Phasen, da schien das Spiel am Kapitän vorbeizulaufen. Auch insgesamt gewinnt er weniger Laufduelle und Zweikämpfe als früher, hinzu kamen einige teure Fehlpässe. So erlebte Barta in dieser Saison bereits 22 Gegentore auf dem Eis, kein anderer Feldspieler der DEG hat mehr. Wobei es zuletzt auch wieder bergauf ging. Weniger Fehler, gute Aktionen, in Köln und gegen Iserlohn bereitete er jeweils das Führungstor vor.
In München wird Joonas Järvinen wieder dabei sein, der zuletzt gegen Wolfsburg gefehlt hatte. Auch Jakub Borzecki, zuletzt für den Kooperationspartner aus Krefeld im Einsatz, hat die Reise mitgemacht.