Eon spürt bei Windkraft Auswirkungen der Hitzewelle

Essen (dpa) - Die Auswirkungen der Hitzewelle der vergangenen Monate treffen auch den Energiekonzern Eon. Die durch Windkraft gewonnenen Strommengen lägen in diesem Jahr bisher deutlich unter der Ausbeute in einem normalen Jahr, sagte Finanzvorstand Marc Spieker am Mittwoch bei der Präsentation der Quartalszahlen.

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Dies belaste das Ergebnis mit einem niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrag. Bei den Kernkraftwerken sei es dagegen durch die ungewöhnlichen Wetterbedingungen bislang noch nicht zu Betriebsbeeinträchtigungen gekommen, die über das Normalmaß hinausgingen.

Trotz der Flaute beim Windstrom sieht sich der Konzern aber auf Kurs. Das Essener Unternehmen, dass vor der Übernahme der RWE-Tochter Innogy steht, gewann im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr rund 100 000 Haushaltskunden hinzu. Konzernweit stieg das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) von 1,8 auf 1,9 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn legte um 19 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro zu.

Unter dem Strich verdiente Eon allerdings mit 2,7 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr, als noch 3,9 Milliarden erreicht wurden. Dies lag an einer Reihe von Sondereffekten. Im Vorjahr hatte Eon von Milliardenerträgen aus der Erstattung ungerechtfertigt gezahlter Atomsteuern profitiert. In diesem Jahr erzielte der Konzern hohe Buchgewinne aus dem Verkauf seiner Anteile am Kraftwerksbetreiber Uniper, an Hamburg Gas und Eon Gas Sverige. Die Nettoverschuldung konnte Eon dadurch um 3,4 Milliarden auf rund 15,9 Milliarden Euro senken.

Eon befindet sich am Anfang eines gewaltigen Umbaus. Das Unternehmen hat sich gerade die Mehrheit an der RWE-Tochter Innogy gesichert. Winken die Behörden die Transaktion durch, wird Eon im Anschluss nahezu das komplette Geschäft mit erneuerbaren Energien abspalten und an den früheren Erzrivalen RWE weiterreichen. Eon wird sich dann künftig auf Netze und Vertrieb konzentrieren.