Brauchtum in Dormagen Orden würdigt internationale Vertreter des Schützenwesens
Dormagen. · Der „Noble Orden vom Papagei“ empfing 250 Gäste aus fünf Ländern.
Mit drei Schlägen seines Stabes auf den Bühnenboden verschaffte Zeremonienmeister Luc Borgions die nötige Aufmerksamkeit für den festlichen Einzug des Ordenskapitels der Kanzlei. Es ging sehr feierlich zu am Samstagmittag in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums in Dormagen: Rund 250 Männer und Frauen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Frankreich und Ungarn nahmen an der dreisprachig vorgetragenen Investitur des „Nobele Orde van der Papegay“, des „Noblen Orden vom Papagei“, teil – in der Mehrzahl in farbenfrohen Uniformen und Gewändern. Das Ziel des Ordens ist es, die zu würdigen, die zum Erhalt der Schützenbruderschaften, -vereine und Gilden beitragen oder die kulturellen und sozialen Aktivitäten dieser Vereinigungen unterstützen. Außerdem unterstützt der Orden „Pelicano“ eine Stiftung für arme Kinder. Sechs Eingeladene wurden von dem Vize-Vorsitzenden Richard Hühne und Kanzler Bart de Baere in die Kanzlei, elf neue Offiziere per Ritterschlag aufgenommen, darunter Andreas Gayko aus Neuss-Norf. Viele weitere wurden mit Verdienstmedaillen ausgezeichnet, so mit der Goldenen Medaille der Stürzelberger Brudermeister Harald Lenden, dessen Schützen mitorganisiert hatten, und Marion Stimmel-Schreiber, die viele EGS-Aktionen bestens vorbereitet.
Die Ehrenzeremonie fand zum ersten Mal in Dormagen statt
Dass die 44. Auflage der Ehrenzeremonie des 1975 als Europäisches Institut für Verdienste errichteten Ordens in Dormagen stattfand, ist Ex-Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann zu verdanken. Der Generalsekretär der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen und Ordens-Commandeur hatte Dormagen als Austragungsort vorgebracht, nachdem der in Antwerpen beheimatete Orden die Investitursorte erweitert hatte. Nach der Zeremonie zeigte sich Hoffmann sehr zufrieden: „Es ist alles toll gelaufen. Es freut mich, dass die europäische Zusammenarbeit ein solch schönes, buntes Bild abgibt.“
Zur Begrüßung hatte Hoffmann betont: „Wir Schützen in Europa schaffen Frieden, indem wir uns treffen und uns zur Pflege des Schützenbrauchtums bekennen, Verbindungen schaffen und Freundschaften schließen.“ In allen Reden wurde der europäische Gedanke und die gegenseitige Wertschätzung deutlich. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke aus „der Schützenhochburg Rhein-Kreis Neuss“ nannte die Schützen die „tragende Säule in der Tradition“. Es werde „ohne viel Aufhebens Vielfalt, Teilhabe und Toleranz auf christlicher Grundlage gelebt“. Dem schloss sich Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld aus der „Stadt der Schützen“ an, die ein wichtiger Eckpfeiler der Stadtgesellschaft und der „Motor für gesellschaftliches Handeln“ seien. Er lobte die Schützen in ganz Europa, dass ihnen mit Leichtigkeit gelinge, sich auf Augenhöhe auszutauschen: „Gemeinsamkeiten zu betonen, statt Unterschiede zu suchen. Sich zusammenzutun, statt sich voneinander abzugrenzen. Damit sind sie ein Vorbild für uns alle.“