Klimaschutz Fridays for Future will weiter kämpfen

OBERHAUSEN · Forderungen und Kritik der Klimaschutzbewegung im Oberhausener Gasometer.

Niklas Höhne, Luisa Neubauer, Peter Donatus und Linda Kastrop (v. links) vor der riesigen Erdkugel in der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ im Gasometer Oberhausen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Kaum ein Ort passt so gut zur Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ wie das Oberhausener Gasometer mit seiner Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“. Eine beeindruckende Schau, die zeigt, was der Mensch seinem Heimatplaneten angetan hat. Unter der großen Weltkugel stehen am Freitag die Fridays-for-Future-Sprecherin Luisa Neubauer und einige Mitstreiter, um in einer Pressekonferenz die Forderungen der jungen Generation an die Politik zu formulieren.

In den letzten zwei Jahren seien die Emissionen global und auch in Deutschland gestiegen, sagt Neubauer. „Das ist ein Desaster.“ Sie zeigt sich enttäuscht von der erst seit kurzem regierenden Ampel-Koalition. Die Frage sei doch nicht, ob man mehr für den Klimaschutz tue als die Vorgängerregierung. Die Frage sei, „ob man das Notwendige tut, um den ökologischen Kollaps und die schlimmsten ökologischen Katastrophen zu verhindern.“ Auch die Regierung, die sich rühme, klimafreundlicher zu sein als jede andere davor, „weigert sich, das anzugehen was man angehen muss“.

Neubauer kritisiert, „mit besten Grüßen an Volker Wissing“ (den FDP-Bundesverkehrsminister), dass bis 2030 über 800 Kilometer weitere Autobahnen geplant seien. Es brauche ein sofortiges Moratorium für den Autobahnausbau. „Es ist unsere Aufgabe, die Gesellschaft vor der Einlullung der Politik über den ökologischen Kollaps zu bewahren“, sagt sie. Gewiss, es sei nach den langen Monaten der Pandemie nie leichter gewesen zu resignieren.  Doch dazu dürfe es nicht kommen. „Wir legen los“, sagt Neubauer und weist auf den nächsten großen Aktionstag der Klimaschutzbewegung am 25. März hin.

Professor Niklas Höhne vom Newclimate Institute Köln mahnt: Wie bedrohlich der Klimawandel fortgeschritten sei, zeigten Dürren und Hitzewellen weltweit. So wie auch die verheerenden Überschwemmungen bei der Flutkatastrophe im Sommer. Ganz aufhalten lasse sich der Klimawandel nicht mehr. „Wir können nur noch die schlimmsten Auswirkungen vermeiden“, sagt Höhne. Und: „Wir müssen weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energien.“