Düsseldorfer Krimi-Autorin Gabi Bierhaus Gabi Bierhaus ist ihre eigene Verlegerin
Düsseldorf · Der neue Krimi der Düsseldorferin Gabi Bierhaus beschäftigt sich mit der Pandemie.
Irgendwann hatte Gabi Bierhaus genug von den zahlreichen Absagen, die sie in regelmäßigen Abständen von den Bücher-Verlagen erhielt. Hat denn wirklich niemand Interesse an Krimis aus Düsseldorf? Das konnte sich die Düsseldorferin nicht vorstellen und versuchte ihr Glück schließlich als Selbstverlegerin. Mit ihren Kriminalromanen, die hauptsächlich in der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens spielen, startete sie auf Amazon.
Eine Bestellung reihte sich bald an die nächste, die Bewertungen fielen größtenteils positiv aus. Der Ausflug in die verlegerische Eigenverwaltung hatte sich gelohnt. Mittlerweile hat es Bierhaus auf zahlreiche Krimis mit lokalem Bezug gebracht. Während der Hochphasen der Corona-Pandemie schrieb sie ihr neuestes Werk, das seit einigen Wochen ebenfalls bei Amazon zu erhalten ist: als E-Book oder als Softcover. Die Ideen für ihre Krimis, die „Schnitzeljagd“, „Fotoecken“, „Mordsspiel“, „Bombenidee“ oder „Kunststück“ heißen, sammelt Bierhaus in Düsseldorf.
Der Bezug zu Düsseldorf ist Bierhaus ganz wichtig, alles – auch im neuen Buch – ist detailgetreu niedergeschrieben. „Ich fahre die Strecken ab und will es so realistisch wie möglich darstellen“, sagte die Autorin. Handlungen spielen etwa im Stoffeler Kapellchen, auf Schloss Benrath, und die Pferdeskulptur vor dem Frankenheim auf der Wielandstraße spielt ebenso eine Rolle wie der Aaper Wald. Das Stadterhebungsdenkmal am Burgplatz dient als Buchcover. Die Krimis von Bierhaus sind „made in Düsseldorf“.
Der Erfolg gibt ihr recht: Rund 100 000 Bestellungen sind in den Jahren bei ihr eingegangen. „Die Absagen der Verlage haben mir einen Tritt versetzt, immer mehr Autoren nehmen es nun selbst in die Hand“, sagt Bierhaus und sagt nicht ohne Grund: „Ich bin eine One-Woman-Show.“ Das Schreiben, das Lektorat, die Gestaltung der Büchercover lägen durch die Selbstverlegung in ihren Händen. Das Korrektorat übernahmen zwei Freundinnen. In der Pandemie hat Bierhaus drei neue Bücher geschrieben und Abschied von ihren alten Figuren genommen. Kein Kommissar Tom Brecht, keine Journalistin Anna Heine mehr, stattdessen schuf sie neue Charaktere wie die junge Strafverteidigerin Luzie Holm, ihren Vater und ehemaligen Richter Rasmus Holm sowie den Kriminalkommissar Otto Tjombe. In „Düsselgin“ und „Familienbande“ hatten sie ihre ersten Auftritte.
Jetzt lässt sie Bierhaus im neuesten Werk „Maskenhaft“ auch mit dem Coronavirus zusammentreffen. Denn ein von den Medien als Corona-Zorro bezeichneter Unbekannter treibt in der Landeshauptstadt sein Unwesen, er bestraft seine Corona leugnenden Opfer: einen Bäcker, der in seinem Laden keine Masken duldet, eine Radfahrerin, die ihre Mitmenschen anspuckt, und einen Arzt, der Gefälligkeitsatteste erteilt. Als eine Maske mit seinem Markenzeichen, einem roten „Z“, neben einer Leiche im Aaper Wald gefunden wird, muss er nun endlich aufgespürt werden.
Der Düsseldorfer Bezug zeigt sich nicht nur in den Büchern, auch auf der Frontseite. Für die Cover sucht sie sich stets Motive aus dem Düsseldorfer Stadtbild heraus. Im neuen Buch erkor sie „Die Streitenden“ in der Düsseldorfer Altstadt als Cover-Motiv. „Da bin ich sonntagsmorgens um halb acht zu den Streitenden und habe der einen Skulptur die Maske aufgezogen“, sagt Bierhaus.