Großer Polizeieinsatz Geldtransporter in Solingen überfallen - Täter flüchtig
Solingen · Raubüberfall in der Fußgängerzone: Zwei Geldtransporteure sind in der Solinger Innenstadt überfallen worden, als sie einen Geldautomaten mit Nachschub versorgen wollten.
Zu einem bewaffneten Überfall auf zwei Mitarbeiter eines Wuppertaler Sicherheitsunternehmens ist es am Mittwochmittag gegen 12 Uhr in der Solinger Innenstadt am Fronhof gekommen. Wie die Polizei mitteilte, waren die beiden Männer des Sicherheitsdienstleisters mit einem Lieferwagen unterwegs, um in der Selbstbedienungsfiliale der Stadt-Sparkasse Solingen die Geldautomaten zu befüllen.
Kurz vor der Befüllung lauerten die beiden Täter den Mitarbeitern im Gebäude auf, bedrohten diese mit Schusswaffen und fesselten sie. Einer der Betroffenen wurde bei der Tortur leicht verletzt. Von ihren Schusswaffen machten die Täter nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei keinen Gebrauch. Mit ihrer Beute flüchteten sie aus dem Gebäude – die Höhe der entwendeten Geldsumme konnte die Polizei am Mittwoch noch nicht beziffern. Während der Fahrer des Lieferwagens für den Geldtransport draußen vor der Tür in seinem Fahrzeug auf seine Kollegen wartete, konnten diese sich später aus eigener Kraft aus ihren Fesseln befreien und die Polizei verständigen.
Die zwei Täter sind zurzeit noch flüchtig – ob es Komplizen oder einen Fluchtwagen in der Nähe gab, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Unklar ist auch, wie das Duo in den Bereich der Räumlichkeiten in der Filiale gelangt ist, wo die Automaten befüllt werden, da dieser für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Sowohl die Stadt-Sparkasse Solingen als auch das betroffene Sicherheitsunternehmen wollten keine Angaben zu dem Vorfall machen.
Polizeibeamte der KTU sicherten Spuren
Die Polizei war am Mittwoch bis in den späten Nachmittag mit einem Großaufgebot vor Ort, um die Hintergründe des Verbrechens aufzuklären. Die Straße Klosterwall sowie Teile des Fronhofs hatten die Beamten während des mehrstündigen Einsatzes gesperrt. Immer wieder mussten die Einsatzkräfte dabei auch Passanten davon abhalten, in den mit Flatterband abgesperrten Bereich vorzudringen. Am Nachmittag trafen die Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) in weißen Overalls ein, um Fußspuren und Fingerabdrücke zu sichern.
Stefan Weitkämper, Sprecher der Polizei Wuppertal, wirbt um Verständnis, dass es zurzeit noch viele offene Fragen gibt und die Polizei zum genauen Tatablauf noch keine konkreten Angaben machen kann. „Wenn man sich in die Zeugen hineinversetzt, kann man sich vorstellen, wie ihnen zumute ist. So etwas geht nicht spurlos an einem vorbei.“ Personenbeschreibungen liegen noch nicht vor.
Für die Ermittlungen wird wohl vor allem von Interesse sein, wie die Täter in die nicht öffentlich zugänglichen Räume gelangen konnten. Weitkämper: „Die Ermittlungen sind noch in einem sehr frühen Stadium. Jegliche Spekulationen wären schlichtweg nicht seriös.“ Zurzeit sucht die Polizei noch Zeugen, die sich unter Tel. (02 02) 28 4-0 an die Leitstelle des Polizeipräsidiums Wuppertal wenden können.