Gladbach-Trainer Adi Hütter Volle Stadien können spaltende Wirkung haben
Borussia Mönchengladbachs Trainer Adi Hütter hat Verständnis, dass in Zeiten der vierten Corona-Welle volle Fußballstadien nicht bei allen gut ankommen.
Borussia Mönchengladbachs Trainer Adi Hütter hat Verständnis, dass in Zeiten der vierten Corona-Welle volle Fußballstadien nicht bei allen gut ankommen. „Ich sehe, dass das Bild von dem vollen Stadion eine spaltende Wirkung auf die Gesellschaft haben kann. In Österreich haben wir einen Lockdown, und in Leipzig gab es keine Zuschauer. Ich kann gut verstehen, dass das für Diskussionen und Verwirrungen sorgt“, sagte der Österreicher (51) im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Zuletzt hatte Gladbach im Rheinderby (1:4) beim 1. FC Köln vor 50 000 Fans gespielt. Die Impfquote in Köln sei hoch, das 2G-Konzept funktioniere und die Intensivstationen seien dort nicht überfüllt, so Hütter. „Die Gesamtsituation ist in jedem Fall sehr unangenehm, und es ist nicht mehr so einfach zu erkennen, was richtig und was falsch ist“, bekannte Hütter.
Er hofft, dass seine Mannschaft endlich die nötige Stabilität und Kontinuität findet. „Wir zeigen bisher einfach zwei unterschiedliche Gesichter. Ein sehr schönes Gesicht zu Hause in Mönchengladbach und ein nicht so schönes Gesicht auswärts. Wenn wir das nicht ändern, dann wird es schwierig mit der Qualifikation für einen Europapokal“, sagte Hütter.
Die Gladbacher sind nach 13 Spielen mit fünf Siegen derzeit Tabellenelfter. Zu viele individuelle Fehler seien mitverantwortlich für die derzeitige Situation. Zudem sei die Mentalität der Mannschaft nicht immer gleich. „Als wir 5:0 gegen Bayern München gewonnen haben, haben wir mit mehr Energie und Emotionen gespielt als in Augsburg oder bei Hertha BSC Berlin. Ich glaube, wir sind manchmal vielleicht zu gut zueinander und verlassen uns zu sehr auf unsere Qualität“, erklärte Hütter. „Wir haben Bayern geschlagen, Dortmund geschlagen und in Wolfsburg gewonnen. Ich weiß, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt, und frage mich: Wo ist der Haken?“