Gutachten: So wurde der Kölner Seilbahn-Notfall ausgelöst
Stundenlang mussten im vergangenen Sommer 65 Menschen in Seilbahn-Gondeln hoch über dem Rhein in Köln ausharren. Jetzt liegt ein Gutachten zur Ursache vor. Die Staatsanwaltschaft bleibt eingeschaltet.
Köln. Ein loses Hilfsseil hat einem Gutachten zufolge den Kölner Seilbahn-Notfall über dem Rhein ausgelöst. Heftiger Wind bewegte das Seil demnach so stark, dass es sich in einer Gondel verfing. Dadurch sei die Kabine in Schieflage geraten und habe somit die Bahn zum Stillstand gebracht, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft. Sie hatte das Gutachten beim TÜV Austria in Auftrag gegeben. Bei dem Vorfall am 30. Juli 2017 mussten 65 Fahrgäste teilweise stundenlang in den Gondeln ausharren, bis sie von Höhenrettern befreit wurden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen zwei Seilbahn-Mitarbeiter wegen fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Schwebebahnverkehr. „Eine Frage ist zum Beispiel: Hätte man erkennen können, dass das Seil bei entsprechendem Wind zu einer Gefahr wird?“, sagte der Sprecher. Bei dem Notfall war niemand verletzt worden, jedoch soll eine schwangere Frau Kreislaufprobleme und eine weitere Person einen Schock erlitten haben.
Nach Angaben der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) wird die Seilbahn frühestens im Sommer wieder fahren. Dafür sei die Genehmigung der Bezirksregierung Köln erforderlich. Zuvor solle eine umfassende Risikoanalyse über den Betrieb der Seilbahn erstellt werden. dpa