Vohwinkeler Straße wird zur Einbahnstraße
WSW führen auf rund 100 Metern eine Bachentflechtung durch. Angrenzende Unternehmen hätten sich frühzeitiger Informationen gewünscht.
Vohwinkel. Für die ohnehin angespannte Verkehrssituation im Stadtteilzentrum ist es eine weitere Herausforderung. Ab Juni wird die Vohwinkeler Straße zwischen den Hausnummern 110 und 116 zur Einbahnstraße in Richtung Westen. Grund ist eine aufwendige Entwässerungsmaßnahme der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). Diese wird ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Solange soll auch die Einbahnstraßenregelung gelten.
Direkt betroffen davon sind mehrere Gewerbebetriebe mit Schwerverkehr. Deren Lkw werden ab dem Sommer in Richtung Osten über den Westring und die Gräfrather Straße umgeleitet. Alternativ müssen sie von der Autobahn kommend einen längeren Umweg über das Sonnborner Kreuz in Kauf nehmen. Konkret heißt das in beiden Fällen: Mehr Schwerverkehr am chronisch überlasteten Kaiserplatz. Ortskundige Fahrer werden außerdem auf die Corneliusstraße als Abkürzung ausweichen. Darüber hatten sich Anwohner bereits bei der Sperrung der Haaner Straße vor zwei Jahren beschwert. Auch hier gab es umfangreiche Arbeiten der Stadtwerke.
„Leider gibt es zur Einbahnstraße keine Alternative“, sagt WSW-Projektleiter Carl Bernhard Düsterloh. Die Regelung mit einer Baustellenampel wie etwa an der Bahnstraße sei nicht praktikabel. „Dann müssten während der Ampelphasen lange Lkw vom Gewerbegelände in den schlecht einsehbareren Baustellenbereich einfahren“, erläutert Düsterloh. Das sei ein zu großes Risiko.
Die Stadtwerke müssen auf dem knapp 100 Meter langen Teilstück der Vohwinkeler Straße eine Bachentflechtung durchführen. Dabei soll das Regenwasser von einem verrohrten Bauchlauf getrennt werden. Die WSW verweisen dabei auf die gesetzlichen Vorschriften und die Notwendigkeit, das Gewässer zu entlasten. Im Zuge der Maßnahme werden ein 75 Meter langer Regenwasserkanal und eine 50 Meter lange Bachverrohrung neu gebaut. Zuvor müssen mehrere Bäume an der Strecke gefällt werden. Das soll am kommenden Samstag passieren. Dafür fand gestern ein Ortstermin mit den zuständigen Behörden statt. Laut WSW seien durch die Fällung keine größeren Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Das gelte auch für die vorbereitenden Arbeiten bis zum Juni. „Wir müssen noch einige Versorgungsleitungen an der Vohwinkeler Straße verlegen“, sagt Carl Bernhard Düsterloh.
Von der künftigen Großbaustelle sind die anliegenden Firmen naturgemäß wenig begeistert. „Das wird nicht einfach für uns“, sagt Hako-Geschäftsführer Bernd Bigge. Besonders der zeitweise Wegfall einer Hauptzufahrt für den Schwerverkehr müsse aufgefangen werden. Lkw sollen dann die Einfahrt zur Hako-Event-Arena nutzen. Der dortige Poller wird entfernt. Laut WSW soll die Sperrung der Hauptzufahrt zwischen vier und sechs Wochen dauern.
„Wir hoffen, dass es bei diesem Zeitrahmen bleibt, sonst haben wir ein Problem“, betont Bernd Bigge. Er zeigt grundsätzlich Verständnis für die Baumaßnahe. „Es wäre allerdings schön gewesen, wenn wir früher informiert worden wären, um uns darauf einzustellen“, sagt Bigge. Er setzt jetzt noch auf einen geplanten Ortstermin mit der Stadt, bei dem weitere Details geklärt werden sollen.
Falk Abrecht, Geschäftsführer der angrenzenden Spedition Albrecht, wünscht sich während der Bauphase einen ausreichenden Wendekreis für seine Fahrzeuge. „Mit der Einbahnstraßenregelung kommen wir klar“, sagt Albrecht. Wichtig sei eine praktikable Ausführung. Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) hofft, dass die Maßnahme möglichst früher als in sechs Monaten abgeschlossen werden kann. „Natürlich ist das eine verkehrliche Belastung für den Stadtteil“, findet er. Gleichwohl sei das Thema Entwässerung für Vohwinkel ein wichtiger Faktor.