Trend in sozialen Netzwerken Bunte Itterstones auf ihrer Weltreise

Hilden. · Neuer Trend: Facebook-Nutzer bemalen Steine und legen sie im Stadtgebiet aus.

Von Mitgliedern einer Facebook-Gruppe bemalte Steine. Der Trend hat auch Hilden erreicht.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Sie sind bunt, sie sind kreativ, und sie sind überall: Kleine bemalte Steine, die Itterstones („Ittersteine“). Mitglieder der gleichnamigen Facebookgruppe legen sie im gesamten Stadtgebiet aus. Die Hildenerin Manuela Banse hat die Gruppe gegründet und die ersten Itterstones bemalt. „Wir sind jetzt bei rund 400 Mitgliedern“, sagt sie.

Das Prinzip ist ziemlich einfach: Die Künstler suchen sich formschöne Steine („Am Rhein gibt es passende“), bemalen sie nach eigenen Vorstellungen und legen sie dann irgendwo aus. „Am besten so, dass sie auch gefunden werden können“, erklärt Manuela Banse. Wer den Stein findet, legt den Stein an anderer Stelle aus und postet ein Bild davon bei Facebook. „Itterstones sind schon bis nach New York, London und sogar Australien gereist“, sagt Manuela Banse. Wenn jemandem ein Exemplar so gut gefällt, dass er es behalten möchte, ist das aber auch kein Problem: „Gerade Kinder können die Steine nicht gut rausrücken“, sagt Manuela Banse.

Die Hildenerin ist beim Fernsehen auf den Trend, der sich momentan in ganz Deutschland ausbreitet. „In einem Beitrag ging es um die Elbstones“, sagt sie. Manuela Banse war gleich Feuer und Flamme, hat sich mit der Gründung der eigenen Gruppe allerdings noch Zeit gelassen. „Das Tolle ist, dass man kaum etwas braucht und keine großen Kosten hat“, sagt sie.

Die Idee der bemalten
Steine kommt aus den USA

„Mir gefällt, dass man in der heutigen schnelllebigen Zeit anderen Menschen mit simplen Dingen wie den Itterstones solch eine große Freude machen kann.“ Die Ursprungsidee stammt wahrscheinlich aus den USA, dort gibt es seit einigen Jahren bemalte Steine, die durch die Welt reisen. Mehrere Hundert Steine liegen bereits in Hilden herum und warten darauf, gefunden zu werden – auch an der Mittelstraße und im Stadtwald. Manchmal sind sie mit einem Herz bemalt, auf anderen steht noch ein kurzer Sinnspruch, andere haben Steine nach der Form der Motive ausgesucht und eine Banane oder eine Maus gemalt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auf der Rückseite befindet sich immer das Facebook-Logo, der Name der Gruppe Itterstones sowie die Bitte, ein Foto zu posten und den Stein reisen zu lassen. „Die Steine dürfen überall ausgelegt werden, Autos und Lebensmittel sind allerdings tabu“, erklärt Manuela Banse. Itterstones haben in Obstregalen also nichts verloren.

Wird ein neues Bild gepostet, weckt das den Jagdtrieb der Mitglieder. Für die Suche nach den Steinen analysieren sie den Bildhintergrund und laufen dann los. „Ich habe beispielsweise mal eine Käsemaus im Stadtwald gesucht – und ein Mann ging genau denselben Weg. Es stellte sich heraus, dass er auch auf der Suche nach der Käsemaus war“, erzählt Manuela Banse. Die Itterstone-Mitglieder sind eine einzige große Gemeinschaft, berichtet die Hildenerin weiter. „Wir sind alle mit viel Spaß und Begeisterung dabei, ich habe noch keinen schiefen Ton gehört“, sagt sie. Aus diesem Grund hat sie auch ein Treffen organisiert, bei der dann Steine gemeinsam bemalt werden.

Manuela Banse betreibt eine Kunstschule und hat entsprechend Platz. Ende November ist es soweit. Manuela Banse: „Die einen treffen sich zur Weihnachtsbäckerei, wir treffen uns zur
Weihnachtsmalerei.“

Sollten Sie einen Stein finden oder selbst bemalen, posten Sie das Bild bitte bei Facebook.