„Art 101 Gallery“ in Willich Künstler-Duo teilt sich Galerie und Atelier

Willich · An der Peterstraße laden Beate Krempe und Waleed Ibrahim zu Ausstellungen ein.

Beate Krempe und Waleed Ibrahim arbeiten bereits seit vielen Jahren zusammen – in der „Art 101 Gallery“ jetzt auch räumlich.

Foto: Norbert Prümen (nop)

. So manch neugieriger Blick ist schon in die Schaufenster an der Peterstraße 35 gefallen. Wo früher ein Blumengeschäft war, bestimmt nun Kunst das Bild. Beate Krempe und Waleed Ibrahim sind mit einem Atelier samt Galerie gestartet.

„Wir arbeiten schon lange zusammen und haben verschiedene Projekte durchgeführt. Seit Januar haben wir keine Atelierräume mehr, da wir das ehemalige Schlecker-Ladenlokals verlassen mussten, weil es anderweitig vermietet wird“, berichtet Krempe. Kulturausschussvorsitzender Frank Auling organisierte die Nutzung eines Containers im Flüchtlingslager, wo das Material wie Staffeleien und Co. zunächst gelagert werden konnte.

Der aus Syrien stammende studierte Künstler, der seit einigen Jahren in Willich lebt, und die Anrather Diplom-Designerin und Künstlerin arrangierten sich mit Notbehelfen, um Aktionen wie das Demenz-Projekt durchführen zu können. Ibrahim unterrichtete seine Kunstschüler zu Hause. „Wir haben uns gefragt, wie machen wir weiter?“, sagt Ibrahim. Citymanagerin Christel Holter brachte die Lösung.

Die Künstler dürfen den Platz auf Anfrage für Kunstaktionen nutzen

Sie machte die beiden auf das Ladenlokal in der Peterstraße aufmerksam. Das Blumengeschäft war in kleinere Räume in der Nachbarschaft umgezogen, die 80 Quadratmeter standen nun leer. Für Krempe und Ibrahim ein Glücksgriff, da der vor der Haustür liegende Kaiserplatz auf Anfrage bei der Stadt auch als offener Kulturplatz genutzt werden kann. Dort stand seinerzeit das begehbare Gehirn vom Demenz-Projekt.

Ein Name musste nicht lange gesucht werden. In seiner Heimat führte Ibrahim unter dem Namen „Art 101 Gallery“ 20 Jahre lang eine Galerie. „Warum einen neuen suchen, wenn es bereits einen Namen gibt?“, fragt Krempe. Dann starteten die Gestaltungsmaßnahmen. Das Wichtigste war die Installation des Beleuchtungssystems. Dem folgte das Streichen der Wände in Weiß, um einen neutralen Hintergrund für die Arbeiten zu schaffen. „Wir möchten den Galeriepart auch anderen Künstlern zur Verfügung stellen“, sagt Krempe. Herausgekommen ist ein einladendes Atelier mit Galerie und Arbeitsbereich im hinteren Part.

Mit blauem Samtsofa und Überseekoffer als Tisch, unter einem großformatigen Bild von Ibrahim stehend, begrüßen der Willicher und die Anratherin die ersten Besucher. Zu den künftigen Angeboten gehören Malkurse: „Wir bieten nicht einfach einen Kurs an. Zu uns sollen Menschen mit ihren Ideen kommen. Diese setzen wir gemeinsam um. Wir leiten an und unterstützen“, sagt Krempe.

Die ersten Projekte stehen bereits an. So gibt es in Kürze ein Würde-Projekt mit der Emmaus-Kirchengemeinde und der Robert-Schuman-Europaschule. Mit dem DRK-Altenheim Moosheide sollen zudem Orientierungsflaggen für Demenzerkrankte geschaffen werden. Das Atelier mit Galerie ist montags bis freitags ab 15 Uhr geöffnet. Kontakt unter Tel. 0176/32662941 oder per E-Mail an: tre

(tre)