Hilden Hildener Band freut sich über unerwartete Auszeichnung

Hilden. · Für ihr Album-Debüt „Keep The Devil Busy“ wurde das Quintett aus Hilden beim Deutschen Rock & Pop-Preis in der Kategorie „Bestes Blues-Album 2020“ ausgezeichnet. Die Band hofft, in diesem Jahr wieder auf Tour gehen zu können.

 Sven Hansen (Drums),  Frank Herbort (Gitarre), Tom Plötzer (Keyboards), Simon Cohnitz (Bass) und Jeffrey Amankwa (Gesang) sind „Uncle Remus“.

Sven Hansen (Drums),  Frank Herbort (Gitarre), Tom Plötzer (Keyboards), Simon Cohnitz (Bass) und Jeffrey Amankwa (Gesang) sind „Uncle Remus“.

Foto: Holger Scholl

Die erzwungene Untätigkeit während der Corona-Pandemie hatte für die Band „Uncle Remus“, deren kreative Heimat der Verein Proberaum an der Richard-Wagner-Straße im Hildener Norden ist, zumindest einen positiven Aspekt. Mit dem gerade fertiggestellten Album-Debüt „Keep The Devil Busy“ bewarb sich das Quintett beim Wettbewerb um den Deutschen Rock- und Pop-Preis.

„Wir hatten keine große Hoffnung. Denn nach meiner Einschätzung bekommen weniger Newcomer, sondern eher Bands mit Plattenverträgen, die schon gute Plattenverkäufe vorweisen können, einen Preis“, sagt Sven Hansen. Er hatte in der Corona-Zeit über alternative Promotion-Möglichkeiten recherchiert.

Doch dann gewann „Uncle Remus“ den zweiten Preis in der Kategorie „Bestes Blues-Album 2020“. Die renommierte Auszeichnung wird von dem Deutschen Rock- und Pop-Musiker-Verband sowie von der Deutschen Pop Stiftung verliehen.

Der Preis vermag jedoch nicht die schmerzlich vermissten Konzerte zu ersetzen, die parallel zur Veröffentlichung des Album geplant waren. „Aber wir freuen uns über den prestigeträchtigen Preis“, sagt Sven Hansen: „Er hat dazu geführt, dass einige Radiostationen uns gespielt haben. Und tolle Rezensionen machen natürlich die zukünftige Konzertplanung einfacher.“ Der Profimusiker ist seit den späten neunziger Jahren dem Proberaum-Verein verbunden. Er war mit seiner Band „Stigma“ bereits als Support für die „Toten Hosen“ unterwegs und ist auf größeren Festivals aufgetreten. Sven Hansen gibt nicht nur bei „Uncle Remus“ den Rhythmus an, sondern unterstützt auch den US-amerikanischen Singer-Songwriter Joseph Parsons sowie die „Goodfellas“, eine erstklassige Show Band für Events.

Der Bandname „Uncle Remus“ geht auf eine afro-amerikanische Erzählungssammlung von Joel Chandler Harris zurück. Neben Schlagzeuger Sven Hansen gehören weitere professionelle Musiker wie Frank Herbort (Gitarre), Tom Plötzer (Keyboards), Simon Cohnitz (Bass) und Sänger Jeffrey Amankwa zur Formation.

Das Quintett hat sich dem Blues verschrieben. Wer jedoch traditionelle, 12-getaktete Klagen über die Widrigkeiten des Lebens erwartet, wird überrascht. „Wir machen Musik, die viel Spaß macht und die Einflüsse auch aus Rock und Soul aufnimmt, wenngleich unser Arbeitsfeld der Blues ist. Und offenbar hat die Jury die Einordnung auch nicht so eng gefasst“, sagt Sven Hansen.

Gemeinsames Proben im Probenraum ist unter den geltenden Corona-Schutzregeln derzeit nicht möglich. „Es wäre sehr inkonsequent, das Ende der Pandemie samt ihrer Beschränkungen herbeizusehnen, aber gegen die Vorschriften für deren Eindämmung zu verstoßen“, erklärt Hansen, der fleißig komponiert.

Ideen werden aufgenommen und als Audio-Files zwischen den Musikern hin und hergeschickt. Auf diese Weise sind bereits Songs für ein weiteres Album entstanden. „Uncle Remus“ hofft, mit den Songs vom Debüt sowie neuem Material auf Tour gehen zu können. Einige bereits vereinbarte Termine konnten verschoben werden. „Jedoch könnte es für Konzerte noch Auflagen geben, die Nachverhandlungen nach sich ziehen, und dann muss man sehen, wie viele Clubs die Pandemie überhaupt überlebt haben“, gibt Hansen zu bedenken.