Hilden Zollfahnder stellen Medikamente sicher
Hilden. · Ermittler aus Essen durchsuchen Firma eines Asiaten in Hilden. Sie werfen ihm illegalen Medikamentenhandel vor.
(cis) Bereits am 3. Dezember durchsuchten Zollfahnder aus Essen eine Firma in Hilden und stellten neun Europaletten mit über 7000 Packungen diverser apotheken-/verschreibungspflichtiger und/oder in Deutschland nicht zugelassener Arzneimittel sicher.
Der Inhaber des Unternehmens hatte am 6. September 2019 versucht, über den Flughafen Frankfurt am Main 600 Packungen apothekenpflichtiger Eisenpräparate nach China auszuführen. Bei der Ausfuhrkontrolle des Hauptzollamtes Frankfurt/Main fiel den Beamten auf, dass der 40-jährige Asiate keine Lizenz der zuständigen Arzneimittelbehörde zum Großhandel mit Medikamenten besaß. Es wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz gegen ihn eingeleitet.
Postsendung mit Potenzmitteln wurde sichergestellt
Am 24. August 2020 fiel den Kontrolleuren des Hauptzollamtes Regensburg eine Posteinfuhrsendung mit 700 Stück Potenzmitteln aus China auf, die an den Hildener Geschäftsmann adressiert war. Die in Deutschland nicht zugelassenen Potenzmittel wurden sichergestellt und erneut ein Strafverfahren eingeleitet.
Die weiteren Ermittlungen übernahm das Zollfahndungsamt Essen und durchsuchte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf am 3. Dezember 2020 die Firma des Asiaten in Hilden. Dort fanden die Beamten ein Lager mit hochpreisigen deutschen Markenmedikamenten, darunter apothekenpflichtige Hustensäfte, Nasensprays, Eisenpräparate und hochdosierte Vitamine. Ferner verschreibungspflichtige und in Deutschland nicht zugelassene Potenzmittel aus China, sowie in Deutschland wegen nicht deutscher Beschriftung und Beipackzettel nicht zugelassene Hämorrhoiden Salbe aus einem EU-Mitgliedsstaat.
Insgesamt wurden 7289 Packungen sichergestellt. Die deutschen Markenmedikamente sowie die europäischen Hämorrhoiden Salben waren mit chinesischen Versandaufklebern versehen und augenscheinlich für den Export nach China bestimmt. Die in Deutschland nicht zugelassenen chinesischen Potenzmittel waren vermutlich für den Schwarzmarkt vorgesehen.
Zudem beschäftigte der Hildener noch eine chinesische Staatsangehörige, die sich illegal in Deutschland aufhielt. Die 36-jährige Chinesin wurde festgenommen und der Landespolizei übergeben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern noch weiter an.