NRW Hochwasser-Betrüger nutzen Geschädigte aus
Ratingen · Betrüger versuchen, die gestiegene Spendenbereitschaft auszunutzen.
(tobi) Betrüger versuchen, einerseits Hochwasseropfer auszunehmen und andererseits die hohe Spendenbereitschaft auszunutzen. Wie die Polizei berichtet, ermitteln Beamte in mehreren Fällen, in denen Flut-Geschädigte in so genannten Fake-Shops im Internet Bautrockner bestellt und sie im Voraus bezahlt haben. Die Ware haben sie nie erhalten. Außerdem soll ein Unbekannter ein fremdes Foto genutzt haben, um Spenden zu erschleichen.
Die Beamten warnen nachdrücklich vor solchen Maschen. Der Polizei im Kreis Mettmann sind solche Fälle bisher noch nicht bekannt, erklärt Sprecher Heinrich-Ulrich Löhe. „Auch in Zeiten der Hochwasserfolgen sollten Bürgerinnen und Bürger nicht leichtgläubig sein und bei Angeboten unbekannter Anbieter Vorsicht walten lassen. Kommunen, Hilfsorganisationen, die eigenen Versicherungen und Verbraucherzentralen stellen zahlreiche Informationen und Tipps zur Verfügung“, erklärt er.
Ein Ärgernis sind für viele Bürger Menschen, die den Hochwasser-Sperrmüll an der Straße durchwühlen und brauchbare Gegenstände mitnehmen. In den sozialen Netzwerken zeigen sich viele Nutzer entrüstet: „Da liegt kein normaler Sperrmüll, da liegt oft das ganze Leben, Erinnerungen oder liebgewonnene Erbstücke, die niemals auf diesen Haufen geworfen worden wären, aber durch das Hochwasser zerstört wurden! Respektlos sich daran zu bereichern“, schreibt beispielsweise einer. Die Rechtslage ist laut Löhe eindeutig: „Sperrmüll ist im juristischen Sinne nicht herrenlos und gehört (unterschiedlich nach kommunalen Bestimmungen) entweder noch dem alten Eigentümer oder bereits dem bestimmten Entsorger. Entwendet jemand einen Teil des Sperrmülls, ist das Diebstahl. Man macht sich damit strafbar und muss mit einer Anzeige rechnen. Das Mitnehmen von Sperrmüll wird in den meisten Fällen jedoch als Ordnungswidrigkeit eingestuft und mit einem Bußgeld belegt.“
Die Polizei im Kreis Mettmann war durch die Wetterereignisse vergangene Woche laut Löhe „stark gefordert und dauerhaft im Einsatz“. Mit Ausnahme der Bezirksdienststelle im Velberter Ortsteil Langenberg hatten polizeiliche Dienststellen keine Probleme. Die Dienststelle in Langenberg wurde vom Hochwasser geflutet.