Neviges „Ich geh‘ mit meiner Laterne…“ im Schein des Martinsfeuers
Neviges · Martinszug auf Tönisheide ist eine große Gemeinschaftsleistung.
. Wenn die Klassen der Tönisheider Grundschule an der Kirchstraße Aufstellung nehmen, haben zahlreiche Helfer im Vorfeld schon etliche Vorbereitungen getroffen. Das beginnt bei den Laternen, die die Kleinen in der Schule zum Teil mit Unterstützung einiger Mütter gebastelt haben, über den Bürgerverein, der neben der Organisation unter anderem für 700 Weckmänner gesorgt hat, reicht vom Schulförderverein über das DRK, den Löschzug Tönisheide bis zu CVJM und Posaunenchor der evangelischen Gemeinde.
Kein Laternenzug ohne Sankt Martin – der ist eine Martina, heißt Anja Schwien und ist mit Pferd Momo aus Wülfrath gekommen: „Mindestens schon zum fünften Mal“, zählt die Reiterin mit Monika Hülsiepen durch. Die Vorsitzende des BV hat den Umhang samt abgetrenntem Stück für die Mantelteilung mitgebracht, den Schwien nun anlegt. Unterdessen stimmt der Posaunenchor vor der Schule mit „Sankt Martin“ Kinder und Eltern ein. 165 Schülerinnen und Schüler zählen die sieben Klassen, viele sind in Begleitung von Eltern, Geschwistern, Großeltern gekommen. Dann reitet Sankt Martin vor, und der Zug setzt sich in Bewegung: Dem Pferd folgen die Schulklassen mit dem Posaunenchor in ihrer Mitte, dahinter schließen sich viele Tönisheider mit Kindern an. Kräftig erschallt „Laterne, Laterne“, kleine und große Zugteilnehmer singen aus voller Kehle. Mitglieder des CVJM flankieren mit Fackeln die lange Karawane, die über Kirch-, Beethoven- und Schubertstraße und schließlich zurück zur Schule marschiert, während ein Einsatzfahrzeug des DRK Rückendeckung gibt.
An der Schule hat der Förderverein derweil alles für das leibliche Wohl vorbereitet. Es gibt kalte und warme Getränke, Würstchen und Eintopf. Christina Trampnau wartet mit einigen anderen Eltern auf die Rückkehr der Kinder, die ersten biegen gerade auf die Schubertstraße ein. Die kunterbunten Laternen leuchten in allen Farben des Regenbogens: „Alle elektrisch betrieben, oft mit LED-Leuchten“, erklärt Trampnau, die in der Klasse von Sohn Henri mitgebastelt hat. Kerzen gebe es aus Brandschutzgründen längst nicht mehr.
Das Martinsfeuer ließ sich
nur mit Gasbrenner entfachen
Apropos Brandschutz: Die Feuerwehr muss dem regennassen Holz kräftig mit einem Gasbrenner einheizen, damit das Martinsfeuer zur Mantelteilung ordentlich lodert. Mit dem Verteilen der Weckmänner und einem Imbiss endet der Umzug: „Unser letzter nach 16 Jahren“, sagt Brigitte Eickmann schmunzelnd – mit Viertklässler Vincent verlässt im Sommer ihr letzter Sohn die Grundschule.