Senoren in Düsseldorf Mobiler Herd erinnert an alte Zeiten
Wittlaer. · Mit einer kleinen mobilen Küche kann gemeinsam im Walter-Kobold-Haus gekocht werden. Das bringt Abwechslung und bietet viel Gesprächsstoff.
Ein köstlicher Essensduft weht durch die Wohnetage im Walter-Kobold-Haus der Graf Recke Stiftung. Das ist nicht selbstverständlich, denn in dem Senioren- und Pflegeheime werden eigentlich Gerichte nicht selbst zubereitet, sonder durch einen Caterer fertig angeliefert. „Es gibt deshalb keine öffentlich zugänglichen Küchen für die Bewohner“, sagt Birgit Kleekamp, die die Senioreneinrichtung mit ihren 146 Bewohnern
leitet.
Deshalb wurde nach Alternativen gesucht, damit die Senioren, die größtenteils an Demenz erkrankt sind, weiterhin vertraute Küchensituationen erleben können. Das dient der Beschäftigung und weckt zudem Erinnerungen.
Mit Unterstützung des Fördervereins wurde so ein Backofen mit Herd angeschafft, der in einem kleinen Rollschrank integriert wurde und so problemlos an verschiedene Standorte im Haus geschoben werden kann. Gemeinsam wird dann von Betreuern und Bewohnern Marmelade eingekocht, Apfelmus hergestellt, werden Pizza, Plätzchen und Kuchen gebacken. „Das ist ein schönes Gruppenangebot, das sehr gut angenommen wird und viel Freude bereitet. Jeder übernimmt eine andere Aufgabe, und es wird sich eifrig über Rezepte und die richtige Zubereitung ausgetauscht “, sagt Birgit Kleekamp. Und anschließend werden die köstlichen Produkte gemeinsam
verzehrt.
Bewohner Werner Siemens beispielsweise beteiligt sich zwar nicht an der Äpfel-Schnippelei, sorgt aber für Unterhaltung und „kontrolliert“, dass auch alles bei der Herstellung der Pfannkuchen richtig abläuft. Auch Ursula Cranz weiß das Angebot sehr zu schätzen. „Ich habe früher immer gerne Küchenarbeiten verrichtet und das hier sehr vermisst. Ich würde mir deshalb wünschen, dass dieses Angebot viel häufiger stattfinden würde.“ Denn bislang kommt der mobile Herd nur einmal im Monat in die einzelnen
Wohngruppen.
„Uns macht diese Aktion ebenfalls viel Spaß“, sagt Betreuungskraft Heike Falterbaum. „Sie bietet reichlich Gesprächsstoff, und sogar die Bewohner, die im Bett liegen, haben etwas davon. Sie freuen sich immer über den Duft, der sich im ganzen Haus
verteilt.“