Osterath Glückskinder suchen Erzieherinnen
Osterath · Nach einem holprigen Corona-Start hofft die Kindertagesstätte „Glückskinder“ in Osterath unter neuer Leitung auf einen entspannten Sommer mit neuen Kollegen. Ziel ist es, die Stundenreduzierung in der Betreuung aufzuheben.
Pünktlich zu Beginn der Corona-Pandemie vor über zwei Jahren hat die Kita Glückskinder in Osterath Am Schweinheimer Kirchweg ihre Pforten geöffnet, um sie zugleich sofort wieder zuzusperren. Coronabedingt kam es zu Schließungen, es wurde eine Notbetreuung angeboten, Personal und Kinder erkrankten und wenn das Haus geöffnet war, durften die Eltern die Jüngsten nur draußen vor der Tür schnell abgeben, die Einrichtung selber aber nicht betreten. Es fanden keine Feste und keine Ausflüge statt.
Das alles hat sich in dieser Woche geändert: Das Haus ist wieder für Kinder und Eltern geöffnet, die Test- und Maskenpflicht entfällt und ein schönes neues Logo ziert den Eingang. Außerdem arbeitet die Kita, die vom Osterather Betreuungsverein (OBV) betrieben wird, zum Neustart auch unter neuer Leitung: Lisa Häfner und Sonja Steinmann kümmern sich um die 116 Kinder im Haus und arbeiten mit ihren 22 Kollegen an einem pädagogischen Konzept zum Wohle der Jungen und Mädchen.
Die Vorbereitung des Sommerfestes startet jetzt
So starten Lisa Häfner und ihre Kolleginnen jetzt schon mit der Vorbereitung des Sommerfestes, das auch die Verabschiedung der „Schulkinder“ umfasst. „In den ersten zwei Jahren waren diese Feste oder gar eine offizielle Eröffnung des Hauses gar nicht möglich“, sagt Einrichtungsleiterin Lisa Häfner. Umso mehr Energie legen die Mitarbeiter bei den Glückskindern jetzt in die Vorbereitungen.
Aber beim Thema Mitarbeiter zeigt sich, dass noch immer nicht alle glücklich sind in der Kita. „Wir suchen händeringend Mitarbeiter“, sagt Jürgen Eimer, Vorsitzender des Trägervereins OBV Meerbusch. Mit diesem Problem stehen die beiden Kitas des OBV – die Schatzinsel in Strümp und die Glückskinder in Osterath – jedoch nicht alleine da. Auch die Kitas in städtischer oder kirchlicher Trägerschaft kämen nur sehr schwer an neues Personal, da der Markt leer gefegt sei. „In der Stadt Meerbusch werden zwar immer wieder neue Kindertagesstätten geplant, gebaut und eröffnet. Anmeldungen von Eltern liegen auch mehr als genug vor. Doch oft könnten nach Neueröffnungen nur ein oder zwei Gruppen betrieben werden, da Fachkräftestunden Mangelware seien.
Land müsse in Ausbildung
von Erzieherinnen investieren
Wenn jedem Kind ein Kindergartenplatz versprochen werde, müsse vom Land auch in die Ausbildung von Erzieherinnen investiert werden, fordert Eimer. Denn die Situation heute sei ein Flickenteppich und die verschiedenen Einrichtungen machten sich gegenseitig die wenigen Fachkräfte streitig. Wobei der OBV Meerbusch sich als Arbeitgeber mit außergewöhnlichen attraktiven Angeboten darstelle: Mitarbeiter erhielten Tankgutschein, 32 Tage Urlaub, die Möglichkeit zum Fahrradleasing und eine attraktive Altersvorsorge sowie eine Bezahlung nach 8b ab 1. August.
Hoffnungsfroh sieht auch Lisa Häfner in den August. Dann werden zwei Azubis und drei neue Erzieherinnen die Glückskinder unterstützen. „Unsere kleinen Marketingmaßnahmen haben die ersten Erfolge gezeigt“, sagt Häfner. So hofft sie auch, wenn das neue Personal da sei, die Stundenreduzierung wieder rückgängig machen zu können, die aktuell die Eltern belaste. Denn unter den jetzigen Bedingungen musste den Eltern eine Betreuungszeitverkürzung ihrer Kinder um zehn Stunden in der Woche zugemutet werden. Dabei liegt den engagierten Erzieherinnen nichts mehr am Herzen als für die Kleinen einen „normalen, gesicherten“ Alltag zu gewährleisten. „Unser Corona-Start war holprig“, sagt Häfner, die im Februar die Leitung übernahm. Die Stellvertreterin Sonja Steinmann folgte ihr im März. „Wir wissen, dass viele Kinder in psychologischer Betreuung sind, da Corona schwer auf den Kleinen lastet“, deshalb soll so bald wie möglich in der Kita Glückskinder wieder alles rundherum glücklich ablaufen.
Glücklich soll auch die PIA-Ausbildung (PraxisIntegrierte Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin) einer aus der Ukraine geflüchteten Frau ab August in der Osterather Kita verlaufen. Sie wird sich im Sommer mit ihren Kolleginnen um die dann 110 Jungen und Mädchen kümmern.