Geburtstag 101 Jahre — und immer top gestylt
Gertrud Hopp hat am Dienstag ihren 101. Geburtstag im Kreis ihrer Familie im Altenheim Maria Schutz gefeiert.
Krefeld. Gedankenverloren schaut das Geburtstagskind auf seine perfekt manikürten Nägel. Auf ihr Aussehen legt Gertrud Hopp großen Wert — daran ändert auch ihr Alter nichts. 101 ist die Krefelderin am Dienstag geworden. „Ihre Fingernägel lackiert sie immer noch selbst“, erzählt Karin Bock, Hopps Nichte. „Ärger gibt es aber, wenn wir die falsche Farbe besorgen.“
Heute ist Gertrud Hopp sehr zufrieden, zu ihrem Geburtstag gibt es ein schönes Familienfrühstück im Altenheim. Die ganze Familie ist gekommen und feiert mit Hopp. Im vergangenen Jahr, erinnert sich Bock, gab es ein leckeres kaltes Buffet: „Gerda — so nennen wir sie — hat schon gefragt, ob es dieses Jahr wieder so ein leckeres Buffet gibt.“ Das Frühstück ist der rüstigen Rentnerin aber auch durchaus recht.
Die ganze Familie freut sich, als Karin Meincke, Krefelds Bürgermeisterin, zum Gratulieren kommt: „Letztes Jahr haben wir uns gesehen und gar nicht damit gerechnet, dass es solch ein schönes Jahr wird“, begrüßt Bock Meincke. Zum Geburtstag gibt’s neben einem Blumenstrauß auch einen Brief von Oberbürgermeister Frank Meyer, über das sich das Geburtstagskind sehr freut. Auch wenn Hopp bereits die magische Grenze von 100 Jahren überschritten hat, achtet sie nicht weniger auf sich, wie die Nichte erzählt: „Sie ist sehr eitel und achtet immer darauf, dass sie schön zurecht gemacht ist.“
Nachdem der Fotograf ein Bild von Hopp gemacht hat, sagt die stolz: „Jetzt komme ich wieder in die Zeitung“ und Karin Meincke fügt lachend hinzu: „Alleine dafür lohnt es sich doch schon 102 zu werden.“ Wenn es so weiter geht, ist das sicher nicht ausgeschlossen: „Bis auf kleinen Problemchen ist sie topfit“, sagt Bock.
Die Seniorin, die nie verheiratet war und keine Kinder hat, pflegte ein enges Verhältnis zu ihrer Schwester Maria, Bocks Mutter: „Die beiden waren oft zusammen auf Reisen und haben viel unternommen.“ Vor zwölf Jahren ist die Schwester gestorben, seitdem hat Bock deren Rolle übernommen: „Ich habe die Vormundschaft für Gerda und kümmere mich um sie.“ Als Petit-Fours verteilt werden, schaut sich Hopp verzückt die kleinen, verzierten Küchlein an: „Nur die feinsten Küchlein zu ihrem Geburtstag“, merkt Meincke an und Hopp fügt lachend hinzu: „Genauso, wie ich bin.“