630 Meter Deich werden ab Montag repariert
Zehn Jahre Wartezeit haben die Kosten um ein Drittel auf 3,1 Millionen Euro erhöht. Im Dezember soll alles fertig sein.
Krefeld. Ab kommenden Montag wird der rund 630 Meter lange Rheindeich in Uerdingen grundlegend saniert. „Deichgräfin“ Petra Weber vom städtischen Fachbereich Tiefbau hofft, dass die wesentlichen Arbeiten bis Dezember dieses Jahres abgeschlossen sind. „Das hängt davon ab, ob das Wetter, sprich das Wasser, mitspielt und wir auf keine Überraschungen im Deich stoßen.“
Für Tiefbau-Chef Hartmut Könner ist das Projekt „eine Symbiose von Technik und Freizeit“. Der Rhein werde mit dem neuen Deich, dessen Krone künftig fünf Meter breit und einen Meter höher sein wird, neu erlebbar. Kernstück des neuen Bauwerkes wird eine Spundwand mit einer Fläche von 4750 Quadratmetern sein.
Der bisherige Fuß des Deichs wird künftig um rund drei Meter Richtung Rhein verlegt und die Böschung neu aufgeschüttet. Die Spundwand wird im oberen Bereich rund einen Meter aus der Krone ragen und später verklinkert. Die Krone selbst wird gepflastert und mit neuen Aufenthaltsflächen und neuen Bänken ausgestattet. Über eine Rampe wird sie künftig auch barrierefrei erreichbar sein.
Die Kosten haben sich seit der ersten Planung um rund ein Drittel von 2,1 Millionen auf 3,13 Millionen Euro verteuert. 80 Prozent davon werden aus Landesmitteln kommen. 626 000 Euro beträgt der Krefelder Anteil. Am 18. November 2004 lagen die ersten Pläne der Bezirksvertretung in Uerdingen vor.
Petra Weber erklärt die lange Laufzeit u.a. mit einem langwierigen Genehmigungsverfahren durch die Bezirksregierung in Düsseldorf, was auch mit personellen Engpässen dort zusammenhänge. Die Kosten seien dadurch deutlich gestiegen — etwa für Ingenieure und Architekten sowie für Stahl, dessen Preis explodiert ist. Trotz Nothaushalts, versichert Könner, stehe das Geld im städtischen Etat bereit.
Planung und Bauüberwachung liegen beim Ingenieurbüro Hahn-Bender (Wesel). Für die Ausführung ist die Firma Amand (Ratingen) zuständig. Die Oberbauleitung hat Christian Kocks vom Fachbereich Tiefbau. Ende Mai soll mit den Arbeiten an der Spundwand begonnen, bis Ende Juli beendet sein. Bis Ende Oktober sollen die Böschungen, das Mauerwerk und die Abdeckungen an der Krone fertig sein. Bis Ende Dezember ist die Fertigstellung der Rampen, Pflaster und Ausstattung vorgesehen.