Abitur Abiturienten lassen es krachen

Bunt kostümiert zelebrieren viele Krefelder Schüler die letzten Tage an ihren Schulen.

Krefeld. Superheld, Hippie, Sport- oder Rockstar: In der letzten Unterrichtswoche vor den alles entscheidenden Prüfungen feiern die Abiturienten traditionell das Ende ihrer Schulzeit. In der Mottowoche, die gestern an vielen Schulen startete, verkleiden sich die Schüler jeden Tag einem anderen Thema entsprechend — der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Auch in Krefeld variieren die Outfits Tag für Tag. Und an jeder Schule wird die Mottowoche anders gehandhabt.

Das Motto an der Marienschule heißt Schlafen. In Pyjamas und mit Schlafsäcken bewaffnet, machen es sich die Schüler auf dem Schulhof bequem.

An der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule in der Innenstadt konzentrieren sich die Abiturienten nur auf die Kostümierung. Es gibt keine Spiele mit den unteren Stufen in den Pausen, oder andere Aktionen. Da in den vergangenen Jahren die Schüler einmal den Rahmen gesprengt hätten, dürfe die Mottowoche nun nur noch „in anständigem Rahmen“ stattfinden, erklärt Oberstufenleiterin Ursula Van Berend. Von Verboten könne man jedoch nicht sprechen, sondern ausschließlich von Regeln, an die die Schüler sich zu halten hätten. Zwischen Lehrern und Schülern bestehe aber eine „erfolgreiche“ Zusammenarbeit, so dass die Abiturienten sich auch an die Regeln hielten.

Als Helden ihrer Kindheit verkleidet, kamen die Schüler des Fichte-Gymnasiums zum Unterricht.

Abiturienten feiern Mottowoche
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Am letzten Schultag laden die Lehrer die Schulabgänger dann zu einem großen gemeinsamen Frühstück ein, um gemeinsam die Zulassung zum Abitur zu feiern. Ob die Schüler einen Abigag veranstalten, liegt in der Hand der Schüler. Jedoch dürfe es diesen auch erst nach Beendigung der schriftlichen Abiturprüfungen geben.

In Cracau — am Gymnasium am Moltkeplatz — sieht es ähnlich aus. Auch da ist die Mottowoche auf die Kostümierung beschränkt. Denn in diesem Jahr wurde am Moltke das erste Mal eine Abi-Intensivwoche eingeführt. Das heißt, die Abiturienten haben in diesen Tagen in ihren vier Abiturfächern nochmals intensiven Unterricht, um eine optimale Abiturvorbereitung zu gewährleisten. Der stellvertretende Schulleiter Thomas Zöllner hofft, dass „etwas Fruchtbares dabei herauskommt“ und die Schüler diese Chance nutzen werden.

Die Einführung der Abi-Intensivwoche hinge jedoch nicht mit negativen Vorkommnissen in der Vergangenheit zusammen. Im Gegenteil. Vor zwei Jahren hätten er und sein Kollege Udo Rademacher ihre Ämter angetreten und seitdem nur gute Erfahrungen gemacht. Einen Abigag gebe es jedoch nicht. „Gefeiert wird nach der Übergabe der Zulassung außerhalb der Schule“, sagt Zöllner.

Die Montessori Gesamtschule und die Marienschule lassen den Abiturienten viele Freiheiten. An der Marienschule gebe es zwar „kein Interesse mehr an einem Abigag, da dieser durch die Mottowoche ersetzt wurde“, so Schulleiter Klaus Neuenhofer, jedoch dürfen die Schulabgänger die Pausen und Freistunden nutzen, um witzige Aktionen für die unteren Stufen und Lehrer zu starten. Allerdings habe es zuvor Absprachen mit der Schulleitung gegeben, damit diese im Großen und Ganzen über die geplanten Spiele und Aktionen informiert seien. Am Freitag wird dann nach Übergabe der Abiturzulassung ein gemeinsames Grillen auf dem Schulhof mit Lehrern und Schülern stattfinden.

An der Montessorischule wurden die Schüler im Vorfeld schriftlich und in einer Verfügungspause von ihrem Schulleiter über Regeln und Vorgaben informiert, an die sie sich zu halten haben. Die Abiturienten entscheiden dann selbst, wie sie die Mottowoche gestalten.

Da zwischen Schülern und Lehrern ein gutes Verhältnis bestehe, würden die Schüler dieses auch nicht gefährden wollen. „Es ist schön, wenn sie Spaß haben. Den wollen wir ihnen auch ermöglichen. Bisher haben wir nur gute Erfahrungen gemacht.“, erzählt Oberstufenleiter Josef Werker.

In den Pausen dürfe die Abschlussstufe zum Beispiel im Forum, dem „Herzen der Schule“, Stimmung mit Musik machen, wenn es vorher Absprachen gegeben hat. Einen Abigag soll es wahrscheinlich nach den schriftlichen Prüfungen geben, darüber wisse aber nur der Schulleiter Bescheid, damit es eine Überraschung bleibe.

Alle vier Schulen sind sich einig, dass striktes Alkoholverbot herrscht und der Unterricht der unteren Stufen nicht gestört werden darf. Außerdem darf es auch keine Ruhestörungen und Besuche von anderen Schule geben.