Wohnen Mieten in Krefeld sind kaum gestiegen
Laut Mieterverband sind Wohnungen und Häuser in den Stadtteilen besonders beliebt.
Krefeld. Der neue Mietspiegel liegt vor. Gegenüber der vorherigen Ausgabe von Juli 2014 sind die Mieten der älteren Gebäude im Schnitt lediglich um etwa ein Prozent gestiegen. Bei den neueren liegt der Anstieg bei zwei Prozent. „Der Mietspiegel hat mehrere Funktionen“, berichtet Michael Heß von Haus und Grund. „Er bietet Mietern und Vermietern einen Überblick über die angemessene ortsübliche Vergleichsmiete zur Findung einer gerechten Miete.“
Zudem begründe er Mieterhöhungen. Auch Behörden und Institutionen nutzten ihn. Ein Beispiel: „Die Finanzverwaltung der Stadt erstellt mit seiner Hilfe die Steuerbescheide für Zweitwohnungen.“ Deshalb würden es die Macher des Mietspiegels begrüßen, wenn sich die Stadt an der Erstellung des Heftes, das es seit 40 Jahren gibt, an der Datenerhebung beteiligen würde. Heß: „Die Mitarbeiter könnten etwa die Vermieter von Wohnungsunternehmen anschreiben. Im Gegensatz zu anderen Kommunen passiert das hier nicht.“ Dafür sei die Wohnstätte bei der nächsten Auflage wohl mit im Boot, um Daten einfließen zu lassen. Die Stadt werde darüber hinaus einen Arbeitskreis Wohnen ins Leben rufen.
Die Wohnungsmarktdaten für Krefeld besagen, dass die Durchschnittsmiete in der Stadt zwischen 5,50 und sechs Euro liegt. Die niedrigsten Mieten von unter fünf Euro werden im Innenstadtbereich an den Wällen und Ringen fällig. Wer in Teilen Bockums, Verbergs, Traars, im Musiker- oder Bismarckviertel oder an der Hüttenallee wohnt, muss 8,50 bis 9,50 Euro berappen. In den zuletzt genannten Gebieten können bei einer Neunutzung auch über zehn Euro fällig werden.
„Insgesamt sind Wohnungen und Häuser in den Stadtteilen besser zu vermieten“, sagt Kai-Uwe Springer vom Mieterverband. Der Altbestand in der Innenstadt gestalte sich schwierig. Hier gebe es oftmals Sanierungsstau. Dabei sei Sanierung preisgünstiger als Neubau. Die Fachleute von Mieterbund und Haus und Grund sind der Ansicht, dass der Leerstand in Krefeld bei 4000 bis 5000 Einheiten liegt, die den wachsenden Wohnungsbedarf abdecken — Sanierungen sind da oft angesagt.
Der Mietspiegel führt tabellarisch die Richtwerte ohne Betriebskosten für vier Wohnlagen auf. Darin ist genau abzulesen, wie hoch oder tief die Miete gemäß Wohnlage, Baujahr und Wohnungsausstattung sein soll.