Aldi baut an der Hafelsstraße
Auf dem ehemaligen Praktiker-Gelände baut der Discounter eine Filiale nach neuem Konzept. Die Mitarbeiter ziehen aus dem benachbarten Markt um.
Oppum. Wer derzeit am ehemaligen Praktiker-Markt an der Hafelsstraße vorbeifährt, erlebt rege Bautätigkeit. Wer jedoch gedacht hat, dort entstehe jetzt das vor längerem angekündigte chinesische Handelszentrum, der irrt (siehe Kasten). Vielmehr errichtet Aldi Süd dort nach Aussagen der Presseabteilung ein freistehendes Gebäude nach neuem Filialkonzept. Vorgesehen ist eine Verkaufsfläche von 1200 Quadratmetern. Der Parkplatz soll rund 120 Stellplätze haben. Die Erdarbeiten haben Anfang Juli begonnen, die Eröffnung soll im Frühsommer 2018 erfolgen. Dann soll die jetzige, fußläufig entfernte Filiale in das neue Gebäude umziehen — mitsamt seinen 20 Mitarbeitern, darunter drei Auszubildende.
Der Discounter rüstet derzeit schrittweise alle Filialen der Unternehmensgruppe Aldi Süd nach einem neuen Konzept um. Nach eigener Aussage wird die bewährte Tradition mit einer modernen Einrichtung vereint.
Das Unternehmen spricht von einem klaren, warmen Ladendesign mit Konzentration auf ein einfaches, kundenorientiertes Einkaufen. Die Neuerungen versprechen besseren Service und mehr Gastlichkeit, zum Beispiel in Form einer Coolbox mit Snacks und Getränken, eines Kaffeeautomaten, Sitzgelegenheiten hinter dem Kassenbereich und Kunden-WCs.
Das Sortiment soll neu angeordnet werden. So befinden sich Obst und Gemüse künftig weiter hinten, damit die Kunden die Waren ungestört auswählen können — aus insgesamt 1360 Basisartikeln sowie wöchentlich 80 Aktionsartikeln.
Seit 2014 hat Aldi Süd in Testfilialen unterschiedliche Einrichtungen getestet. Das Ergebnis entspricht einer Aufwertung. Sie besteht aus Holzoptik, praktischen Regalsystemen, mehr Bewegungsfreiheit, automatischer Lichtregulierung und beleuchteten Deckenabhängungen über Obst und Gemüse. Digitale Bildschirme innen wie außen informieren über aktuelle Angebote. Die Unternehmensgruppe unterhält in West- und Süddeutschland 1870 Filialen. In Krefeld gibt es davon elf, wobei bereits drei im neuen Design erstrahlen: an Bruchfeld, Josef-Heinrichs-Straße und Schönwasserstraße.
Der Discounter hat ehrgeizige Pläne. Schon bis 2020 will er das gesamte Filialnetz umgerüstet haben, das darüber hinaus erweitert werden soll. Auch in Krefeld und Umgebung prüfe man potenzielle Standorte. „Für uns als innovatives Unternehmen ist es selbstverständlich, mit der Zeit zu gehen und unsere Filialen zu modernisieren“, erklärt der für die „Filiale der Zukunft“ verantwortliche Geschäftsführer.
Seit den ersten Märkten hat sich bei Aldi vieles verändert. Aus dem „Billigheimer“ von einst ist ein Anbieter auch hochwertiger Produkte wie Weine und Designer-Kleidung geworden. Wohlhabende Kunden, die früher eher verschämt die Läden betraten, zeigen heute keine Berührungsängste mehr. Andere Discounter wie Lidl oder Netto sorgen für Wettbewerb.