Gebühren 2017 Alle Tonnen sind in der Hand der GSAK
Ob Hausmüll, Straßenreinigung, Grünabfälle oder Entwässerung: Die WZ fasst zusammen, welche Gebühren und Kosten ab Januar für die Menschen in Krefeld anfallen. Straßenreinigung wird teurer.
Krefeld. In der letzten Ratssitzung im Dezember wurde festgelegt, was die Krefelder für Straßenreinigung oder die Leerung ihrer Abfallbehälter bezahlen müssen. Wir geben einen kurzen Überblick über das, was sich ändert und was bleibt — ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Die gute Nachricht für die Krefelder: Die Abfuhr des Abfalls wird im kommenden Jahr nicht teurer. In einigen Bereichen sinken die Gebühren sogar, was sich allerdings auf der Rechnung des Einzelnen nur marginal niederschlagen wird. Denn die Kosten für die weit verbreiteten grauen Tonnen mit einem Fassungsvermögen zwischen 60 und 240 Liter bleiben unverändert. Günstiger werden die Gebühren für die Großkunden der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK), die 3000-Liter-Abfallcontainer sowie der 5000-Liter-Container einsetzen. Deren Zahl ist im Übrigen in Krefeld sehr überschaubar: Nach derzeitiger Kalkulation gibt es lediglich vier 3000-Liter-Container, die wöchentlich geleert werden, sowie ein 5000-Liter-Behältnis. „Das System muss sich erst durchsetzen“, sagt GSAK-Geschäftsführer Wilfried Gossen. Das große Volumen eigne sich für Mehrfamilienhäuser mit 30 bis 40 Einheiten, und werde bislang in Neubauten der Wohnstätte eingesetzt. Weil die Container in einer etwa zwei Meter tiefen Betonwanne versenkt werden — die der Hauseigentümer beschaffen muss —, sei eine Nachrüstung im Bestand oft schwierig: Der Platz fehlt oder Versorgungsleitungen stören. Wilfried Gossen ist überzeugt, dass die Nachfrage bei den anstehenden Neubauten steigen wird. „Es ist das Entsorgungssystem der Zukunft.“
Jedem Krefelder Haushalt wird eine Biotonne zur Verfügung gestellt. 120 Liter fasst der reguläre Behälter, und er wird nicht gesondert mit Gebühren belegt. Die werden nur fällig, wenn die Hausbewohner einen Antrag auf mehr Volumen stellen, die 120-Liter-Tonne beispielsweise gegen eine 240-Liter-Tonne tauschen oder eine zusätzliche Tonne aufstellen wollen. Im Jahr 2017 kalkuliert die GSAK mit Sonderwünschen und Aufwendungen in Höhe von 185 786 Euro. Sie geht davon aus, dass 90 120-Liter-Biotonnen (14-tägige. Leerung) sowie 150 Exemplare der 240-Liter-Biotonne geordert werden und 3350 Mal eine 120-Liter gegen eine 240-Liter-Tonne ausgetauscht wird.
Für den einzelnen Bürger heißt das: Er zahlt pro Jahr zwischen 95,40 Euro und 156 Euro für eine zusätzliche Tonne, je nach Größe und dem Umstand, ob er sie selbst an die Straße stellt. Weniger, nämlich 44,64 Euro, werden fällig, wenn ein Kunde das Volumen von 120 auf 240 Liter verdoppelt.
In der letzten Sitzung des Jahres 2016 hat der Rat der Stadt Krefeld die Entgeltordnung für die Annahme von sperrigen Grünabfällen aus Gärten und Parks beschlossen. Die Kostenstruktur ändert sich. Was bleibt: Bürger, die Gartenabfälle bis zu einem Kubikmeter oder höchstens 50 Kilogramm in der Anlage am Bruchfeld 33 anliefern, müssen für die Ladung zwei Euro zahlen. Für Kleinstmengen bis zu 100 Liter wird ein Euro berechnet.
Für alles, was vom Volumen diesen Rahmen sprengt oder was schwerer als 50 Kilogramm ist, werden neue Berechnungsgrundlagen geschaffen. Abgerechnet wird nicht mehr exakt nach Gewicht, sondern pauschal. Lieferungen von mehr als einem Kubikmeter Grün bis zu einem Höchstgewicht von 200 Kilogramm kosten pauschal sieben Euro. Für alles, was schwerer als 200 Kilogramm ist, werden pro Tonne (1000 Kilogramm) 70,21 Euro berechnet.
Entsprechend ihres konkreten Gewichts wird nur noch die Verwertung von Wurzeln, Baumstümpfen und Stammholz mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern und/oder mehr als einem Meter Länge berechnet: Zehn Cent werden pro Kilo fällig.
Der Einsatz von Kehrmaschinen und Straßenfegern wird 2017 teurer, die Last aber nach bewährtem System auf die Schultern der Anlieger verteilt. Die Idee: Je „öffentlicher“ eine Straße ist, umso stärker beteiligt sich die Stadt, also die Steuerzahler, an den Reinigungskosten, je geringer ist — prozentual gesehen — der Kostenanteil der Anwohner. Der Höchstsatz wird für Anwohnerstraßen, die hauptsächlich von den Menschen im Viertel und ihren Besuchern benutzt werden. Ausschlaggebend für die Höhe der Gebühr ist außerdem das Reinigungsintervall. Sieben Reinigungsklassen gibt es im Stadtgebiet — täglich, wöchentlich, mit oder ohne Gehwegreinigung. Die Regel ist einfach: Je häufiger, je teurer. Gezahlt wir nach „Berechnungsmetern“, und von denen gibt es in Krefeld reichlich: 761 142.
Werden Straße und Gehweg wöchentlich einmal gereinigt, zahlen Anwohner an Anliegerstraßen ab Januar 9,29 Euro pro Meter, an innerörtlichen Straßen 8,36 Euro und an Straßen mit überörtlichem Verkehr 7,43 Euro.
Einzelheiten zu den Straßenreinigungsgebühren gibt es auf der Homepage der Stadt und bei der GSAK.
Zum 1. Januar 2016 hat die Stadtentwässerung Krefeld Erstellung, Ausfertigung und Versand der Abwassergebührenbescheide übernommen. Im kommenden Jahr wird die Stadtentwässerung ihre Rechtsform erneut ändern: Sie ist dann eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR).
Für die Entsorgung von einem Kubikmeter Schmutzwasser zahlen die Krefelder im Jahr 2017 wie aktuell 3,50 Euro. Das Niederschlagswasser wird statt mit 98 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche mit einem Euro pro Jahr berechnet, und für Grundwasser zahlen Nutzer 1,44 Euro pro Kubikmeter— drei Cent mehr als in diesem Jahr 2016.
Die Stadtwerke Krefeld (SWK) versorgen die Haushalte der Stadt mit Wasser. Je nach Verbrauch werden unterschiedliche Verträge angeboten. Der Mengenpreis beträgt seit 1. Oktober 2014 unverändert 1,342 Euro pro Kubikmeter Wasser (inkl. Umsatzsteuer).
Ein Sonderfall der Stadtentwässerung sind die Kleinklärgruben. Mehr als 1000 Kleinkläranlagen und Gruben gibt es im Stadtgebiet. Abfuhrunternehmen Wilfried Roth sorgt im Auftrag der Stadt für Sauberkeit. Unter anderem, weil die Stadt mit mehr Fäkalien und Schlämmen rechnet, sinken die Gebühren von 28,73 Euro auf 24,22 Euro pro Kubikmeter. Insgesamt ist es nur ein kleiner Posten im Haushalt: Kalkuliert wird in diesem Bereich im Jahr 2017 mit einem Gebührenbedarf von 198 637,30 Euro.