Gastronomie-Meile Gastronomie-Meile in Krefeld - Großmarkt-Flair bleibt erhalten
Krefeld · Die Stadt Krefeld stellt ein Konzept für Gastronomie und Handel vor. Läger werden an der Oppumer Straße nicht mehr vermietet.
Der Großmarkt in seiner jetzigen Form bleibt erhalten, nur die Verpachtung von Lagerflächen wird es auf dem Gelände an der Oppumer Straße nicht mehr geben. Der Leiter des Gebäudemanagements, Rachid Jaghou, hat jetzt im nichtöffentlichen Teil des Finanz- und Liegenschaftsausschusses sein Konzept für den Großmarkt vorgestellt. Ursprünglich war mal angedacht, dass die Bau GmbH die Sanierung und Verpachtung übernimmt. „Das können wir besser selbst machen“, hatte Jaghou im vergangenen Jahr schon gesagt.
Drei neue Pächter eröffnen in den nächsten Wochen
Offiziell will die Stadt zu dem Zeitpunkt noch nichts zu ihrem Konzept sagen. Der Charakter des Großmarktes mit seiner Gastronomie, Handel und wenigen Büroflächen soll nicht nur erhalten, sondern auch ausgebaut werden. Ende dieser Woche eröffnen die Krefelder Geschäftsleute Rainer Lohmann und Dirk Matura in den ehemaligen Räumen der Firma „Kaas Frischdienst“ sowie auf der Freifläche rechts davon eine Weinbar mit Weinhandel, Gastronomie und Garten. Die beiden Krefelder haben die sogenannten Stände 38, 40 und 42 für zehn Jahre von der Stadt gemietet.
Im Ausschuss haben die Fraktionen außerdem zwei neuen Pachtverträgen zugestimmt. Künftig wird es auf dem Großmarkt einen Händler für Kamine und Öfen sowie ein Geschäft für Blumen, Pflanzen und Dekorationsartikel geben.
Mit 1,36 Millionen Euro steht die bei Krefeldern und Gästen von außerhalb beliebten Gastronomie- und Ausflugsmeile in den Büchern der Stadt. Bis heute gibt es ein Einverständnis zwischen den Pächtern und der Verwaltung, günstige Mieten gegen Selbstversorgung. Gezahlt wird weit unterhalb des üblichen Mietspiegels für Gewerberaum. Im Durchschnitt kostete bislang ein Quadratmeter Gastronomie 3,31 Euro, Einzelhandelsfläche 2,61 Euro/m2, Bürofläche 3,50 Euro/m2 und Lagerfläche 2,48 Euro/m. Die Pachteinnahmen betragen rund 140 000 Euro.
Der Sanierungsstau wird auf eine Million Euro geschätzt
Für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen wie Leitungssysteme (Wasser und Gas) und ähnliches reicht das jedoch nicht aus. Der Sanierungsstau ist groß. Bis zu einer Million Euro will die Stadt in die Sanierung der Immobilie stecken. Bislang kommen die Pächter für Nebenkosten und Reparaturen komplett selbst auf.
Auch ein weiteres Problem will das Gebäudemanagement lösen: das Wildparken der Lastwagen auf dem Großmarkt. So wie auch in Uerdingen, Gartenstadt und Oppum halten die Fahrer ihre nächtlichen Ruhezeiten am Straßenrand ein, wenn die offiziellen Parkplätze wie an der Autobahnraststätte Geismühle voll sind. Dadurch fehlen nicht nur Parkplätze für die Gäste der Gastro-Meile, sondern es kommt auch zu größeren Verschmutzungen durch die Fahrer.
Deshalb will die Stadt zunächst mit einer besseren Beschilderung mit Hinweis auf ein Parkverbot und verstärkten Kontrollen die Fahrer von dem nächtlichen Stopp abhalten.
Sollte das keine Wirkung zeigen, ist die Installation eines Schrankensystems am Dießemer Bruch vorgesehen. Nur Lastwagen, die dort tatsächlich etwas anzuliefern oder abzuholen haben, können dann mit Zugangskarte die Schranke passieren.