Straßen in Krefeld-Linn Am Stöcksken in Linn: „Buckelpiste in allen Stadien des Zerfalls“

Krefeld-Linn · Jörg Spindler ärgert sich über den schadhaften und somit gefährlichen Bürgersteig Am Stöcksken.

Jörg Spindler zeigt auf eines der Löcher in der Straße.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Jedes Mal, wenn Jörg Spindler aus seiner Haustüre Am Stöcksken 13 tritt, regt er sich aufs Neue auf: Stets blickt er voller Sorge auf den beschädigten und – wie er sagt – unsachgemäß geflickten und damit überaus gefährlichen Bürgersteig vor seinem Haus. „Auf einer Länge von rund 150 Metern, zwischen Kohlplatzweg und Quartelkämpchen in Linn, fällt der Bereich durch Flickschusterei auf“, sagt der aufmerksame Mann. Am Quartelkämpchen liegt auch das Seniorenheim.

Spindler ist Fachmann für
Beton- und Stahlbetonbau

„Ich bin gelernter Beton- und Stahlbetonbauer“, berichtet er. „Ich kenne mich aus. Hier wird nur mit der ,Suppenkelle ein Knödel Teer` aufgebracht und platt gemacht. Die Stelle bricht dann sehr schnell wieder auf, weil der Untergrund unterhöhlt ist. Es entstehen Löcher, die bis zu elf Zentimeter tief sind. Wenn dort ein älterer Mitmensch mit dem Stock hineingerät, bleibt er hängen und fällt entweder auf die Straße oder an die nächste Hauswand samt steinernen Eingangsstufen“, erklärt Spindler.

Dass Senioren die Straße Am Stöcksken gerne nutzen, ist bekannt. Denn sie führt direkt zu einem Geschäft am Scheiffgensweg, in dem es Zeitungen gibt, wo sie Einkäufe tätigen und plaudern können. Spindler sorgt sich um sie wegen der Sturzgefahr. Besucher, die ihre Familienangehörigen aus dem Seniorenheim ausführen möchten, schüttelten laut Spindler nur den Kopf. „Es ist eine Buckelpiste, die wir hier haben, in allen Stadien des Zerfalls“, sagt er.

„Ich habe die Löcher bereits mit roten Farbkreisen markiert“, berichtet er. „Doch es werden immer nur einige verfüllt. Der Rest wird übersehen, trotz roter Farbe. Die Mitarbeiter der ausführenden Firma kommen, bringen die Teerflicken auf und sind stets in fünf Minuten fertig und wieder weg“, sagt Spindler und führt aus: „Die ganzen 150 Meter sind durch die verschiedenen Ausbesserungen uneben und eine Herausforderung für Kinderwagen, Rollstuhl- und Rollatoren-Nutzer.“ Die Vertiefungen seien nach zwei Tagen wieder zu sehen.

Neben den Löchern gibt es Risse im Boden, Betonstücke lösen sich und liegen herum, an einigen Stellen ist bereits die Schotterschicht zu sehen. In den Löchern sammelt sich jetzt Laub, so dass die Vertiefung nicht sichtbar ist, es sei denn, es entstehen Pfützen. Überall hat sich Unkraut eingepflanzt.

Bereits im Sommer 2019 hat Spindler bei der Stadtverwaltung angerufen. In diesem Frühjahr erneut. Er weist stets darauf hin, dass der Untergrund verfüllt werden muss, damit sich dauerhaft etwas ändert. Vor allem für die Senioren, die den Bürgersteig nutzen müssten, um zum Geschäft zu gelangen, ohne mehrmals die Straße überqueren zu müssen. Doch bisher sieht er nur: „Es wird immer schlimmer.“