Amprion: Riesen-Konverter in Krefeld wird geprüft
Netzbetreiber untersucht Standorte rund um Osterath.
Krefeld. Wird der umstrittene Stromkonverter, der in Osterath auf massiven Widerstand stößt, letztlich in Krefeld gebaut? Möglich ist das, denn Netzbetreiber Amprion prüft laut Firmensprecherin Joelle Bouillon „in einem Umkreis von zehn bis 20 Kilometern rund um das Umspannwerk Osterath“.
Da für den Riesen-Konverter ein zehn Hektar großes Areal gesucht wird, fällt der Blick von Amprion unter anderem auf das Gelände nördlich der A 44. Ursprünglich war dort im neuen Flächennutzungsplan (FNP) ein 61,6 Hektar großes Gewerbegebiet vorgesehen. Da dies dem gültigen Regionalplan widerspricht, wird der Rat den neuen FNP im Herbst ohne das Gewerbegebiet beschließen.
Allerdings geht der zuständige Dezernent Martin Linne davon aus, dass der neue Regionalplan ab 2016 das Gewerbegebiet entlang der A 44 erlaubt. Der Krefelder FNP könnte dann entsprechend verändert werden. Damit wäre auch der Weg für den Konverter auf Krefelder Stadtgebiet geebnet.
Die Anlage soll laut Amprion „mehr hundert Millionen Euro kosten“ und der wichtigste Knotenpunkt auf der neuen Gleichstromtrasse zwischen Emden und Philippsburg in Baden-Württemberg werden. Der Konverter ist in der Lage, Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln. Um den dabei entstehenden Lärm zu mindern, wird die Anlage in ein Betongehäuse von 20 Metern Höhe eingeschlossen. Sinn der Gleichstromtrasse ist es, Energie aus den Nordsee-Windparks möglichst verlustarm bis nach Süddeutschland leiten zu können.
Die Stadt Meerbusch will mit einer Verfassungsbeschwerde gegen den Konverter vorgehen. Begründung: Gesundheitsschäden durch elektromagnetische Felder in der Nähe von Wohnhäusern.